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Janine Girth

Gut gestützt Baumaßnahme Hinter der Wurth im Dezember abgeschlossen

Osterholz-Scharmbeck (jm). Erste Zeichen der Veränderung in der Innenstadt: die neue Stützmauer in der Straße Hinter der Wurth ist so gut wie fertig. Mit der eigentlichen Innenstadtentwicklung hat die Baumaßnahme zwar genau genommen nichts zu tun, wurde aber mit dem zukünftigen Stadtbild vor Augen gestaltet.

Die Tage waren gezählt: „Es war schon länger bekannt, dass die alte Holzmauer erneuert werden muss“, berichtet Frank Wiesner, der den Fachbereich Stadtplanung und Bauen im Rathaus leitet. Nur einen Tag nachdem die Stützmauer wieder Thema in einer Ausschusssitzung war, rutschte ein Stück ab, sodass die Verwaltung nicht länger warten konnte. Der Hang drohte abzurutschen und der Fußweg entlang der alten Mauer musste gesperrt werden. Gegen Ende des Jahres 2017 wurde der Auftrag für eine neue Stahlspundwand, die bis zu 11 Meter tief in den Boden reicht, vergeben.
Bei der Frage nach einer passenden Verkleidung kam schließlich auch der Rahmenplan Innenstadt, der im September 2016 beschlossen wurde, ins Spiel. Der Bereich Hinter der Wurth ist einer der Ankunftsorte in der Innenstadt, die für Besucher möglichst ansprechend gestaltet werden sollen. „Im Rahmenplan gibt es die Idee, das Kopfsteinpflaster aus der Teichstraße fortzuführen und den Wendehammer Hinter der Wurth weiter nach vorne zu verlegen“, erklärt Dezernent Dr. Sven Uhrhan. So fiel die Wahl aus den drei gestalterischen Alternativen, die das Planungsbüro Fischer aus Bonn der Stadt genannt hatte, gleich leichter. Rostige Stahloptik und Klinker flogen raus, die Felssteinmauer machte das Rennen. „Das passt gut zum Kopfsteinpflaster und ist ein regionales Gestaltungselement. Die Steine kommen aus Schiffdorf“, berichtet Uhrhan. „Ohne den Rahmenplan hätte man vielleicht einfach einen Zweckbau gemacht“, mutmaßt er.
Im Dezember wird eine Gesamtabnahme durchgeführt, dann ist die neue Stützmauer inklusive der barrierefreien Zuwegung zum Haus am Hang über den Stadtpark fertig. Bis die nächsten konkreten Schritte in Sachen Innenstadtentwicklung sichtbar werden, dauert es allerdings noch ein wenig. „Wir machen gerade sehr viel vorbereitende Arbeit“, erklärt Sven Uhrhan. In Arbeitskreisen sitzen Stadtverwaltung, Stadtentwicklungsgesellschaft, Kirche und weitere Akteure zusammen am Tisch und beraten auf Basis des Rahmenplans das weitere Vorgehen. Zahlreiche Gremien müssen die Pläne absegnen. Während der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung gerade Anträge auf Fördermittel auf den Weg bringt, beschäftigt sich der Kirchenkreistag am 8. Dezember erneut mit dem geplanten Kirchenzentrum. Sowohl die Stadt als auch die Kirche liebäugeln mit der Idee, Grundstücke zu tauschen. Die St. Willehadi-Gemeinde bringt außerdem ihre Pläne eines Neubaus im Zentrum der Innenstadt mit in den Kirchenkreistag.
die Stadt hat viel zu erzählen
Im kommenden Jahr soll eine der ersten Maßnahmen aus dem Rahmenplan umgesetzt werden: ein Rundweg durch den historischen Kern von Osterholz-Scharmbeck. „Die Innenstadt hat viel zu erzählen“, sagt Sven Uhrhan. Das Konzept für die Beschilderung sei bereits fertig, nun warte man noch auf Fördermittel, die voraussichtlich im nächsten Jahr bereitgestellt werden. Der Weg soll an der Kaiser-Wilhelm-Eiche auf dem Marktplatz starten und beispielsweise durch die Kirchenstraße und die Teichstraße führen. An interessanten Orten wie etwa dem Wasserrad im Scharmbecker Bach oder dem Schlauchturm werden Infotafeln den historischen Kontext beleuchten. Abzweigungen, zum Beispiel nach Gut Sandbeck, zur Mühle von Rönn oder zum Campus, sollen ebenfalls ausgeschildert werden. Die Stadtverwaltung hofft, mit dem Rundweg die Aufenthaltszeit in der Innenstadt zu erhöhen und zur Identifikation mit dem Ort beizutragen. „Je mehr ich von meiner Umwelt weiß, desto stärker identifiziere ich mich damit“, so Uhrhan. Auch die Geschäfte könnten so besser wahrgenommen werden. „Momentan ist es so, dass man gefühlt gar nicht weiß, welche Möglichkeiten man hier vor Ort hat.“


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