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Janine Girth

Grundstücksmarkt 2018 im Landkreis - Bauland und Wohnimmobilien weiter knapp und immer teurer

Bauland und Wohnimmobilien sind im Landkreis Osterholz weiter knapp und werden leider immer teurer, so der jährliche Bericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.  Foto: Fotolia/drubig

Bauland und Wohnimmobilien sind im Landkreis Osterholz weiter knapp und werden leider immer teurer, so der jährliche Bericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte. Foto: Fotolia/drubig

Landkreis Osterholz (eb). Wie in jedem Jahr hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte Otterndorf im Januar die aktuellen Immobilienpreise im Elbe-Weser-Raum durchleuchtet. Zu diesem Zweck werden alle notariell beurkundeten Kaufverträge ausgewertet, aus den Daten der Grundstücksmarktbericht 2019 erstellt und die Bodenrichtwerte für Bauland und für landwirtschaftliche Flächen auf den Stichtag 31. Dezember 2018 aktualisiert.
Im Jahr 2018 wurden im Landkreis Osterholz insgesamt 1.737 Grundstücke und damit etwa so viele wie im Vorjahr verkauft. Der Geldumsatz ist um 14 % auf 324 Mill. Euro gestiegen. Schon diese Zahlen lassen darauf schließen, dass sich die rasanten Preisanstiege für Immobilien im Jahr 2018 fortgesetzt haben. Die Preise werden befeuert durch eine hohe Nachfrage nach Bauland und nach Wohnimmobilien im Bremer Umland, die auf ein knappes Angebot trifft. Wie das Land Bremen selbst so haben auch die angrenzenden Gemeinden zunehmend Schwierigkeiten, der seit einigen Jahren deutlich gestiegenen Nachfrage nach Bauplätzen gerecht zu werden. In Bremen und in den teilweise bereits dicht besiedelten Gemeinden Lilienthal und Ritterhude lassen sich kaum noch geeignete Flächen für größere Baugebiete finden. In Ritterhude wurden 2018 trotz einer Vielzahl von Interessenten lediglich 14 Bauplätze veräußert, in Lilienthal 13. Höhere Jahresumsätze von 70 bis 80 Bauplätzen sind in Schwanewede zu verzeichnen. Bauwillige der Region weichen auf weniger zentrale Lagen aus. Dadurch steigen die Preise aber auch hier, sind aber noch vergleichsweise moderat.
Aktuell müssen in Schwanewede 90 bis 140 Euro für den Quadratmeter Bauland gezahlt werden, in Ritterhude 120 bis zu 220 Euro (Platjenwerbe), im Kernort Lilienthal 160 bis 230 Euro. Mit wachsender Entfernung zum Bremer Stadtzentrum sind die Preise in den vergangenen Jahren weniger stark gestiegen. Sie liegen in Osterholz-Scharmbeck bei 90 bis 160 Euro/m², in Worpswede bei 90 bis 140 Euro/m², in Grasberg bei 80 bis 105 Euro/m² und in Hambergen bei 50 bis 65 Euro/m².
Ein ähnliches Preisgefälle nach Norden besteht für Wohnimmobilien des Bestands. Der mittlere Preis für ein frei stehendes Einfamilienhaus ist im Landkreis Osterholz in den vergangenen zwei Jahren von 190.000 auf 227.000 Euro (+20%) gestiegen, der Durchschnittspreis für ein Reihenhaus/eine Doppelhaushälfte gar um 27% auf 209.000 Euro. Im Elbe-Weser-Raum muss man nur im Landkreis Stade mit ähnlich hohen Preisen rechnen. Im Landkreis Rotenburg (Wümme) liegt der Durchschnittspreis für ein frei stehendes Einfamilienhaus bei 175.000 Euro, im Landkreis Cuxhaven bei 150.000 Euro (ohne Berücksichtigung der Kauffälle in den Strandbädern).
Diese und weitere Daten und Grafiken zu Umsätzen und Preisen sind dem Grundstücksmarktbericht 2019 des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Otterndorf zu entnehmen. Daneben enthält der Bericht Vergleichsfaktoren in Tabellen und Diagrammen, mit denen sich jeder interessierte Eigentümer oder potenzielle Erwerber anhand der wichtigsten Objektmerkmale einen durchschnittlichen Marktwert für sein bebautes Wohngrundstück errechnen kann. Die Vergleichsfaktoren werden aus den ausgewerteten Kaufverträgen und nachrecherchierten Grundstücks- und Gebäudedaten unter Anwendung mathematisch-statistischer Verfahren ermittelt. Die neu ermittelten Bodenrichtwerte sind im Internet (www.gag.niedersachsen.de) veröffentlicht. Der Marktbericht 2019 wird in Kürze als Download (60 Euro) oder als Druck im Katasteramt Osterholz-Scharmbeck (90 Euro) erhältlich sein.
Die 9 regionalen Gutachterausschüsse für Grundstückswerte im Land Niedersachsen bestehen überwiegend aus Mitgliedern, die ihr berufliches Fachwissen und ihre regionale Marktkenntnis, z. B. als Immobilienwirt und -makler, als Architekt, Bauingenieur oder auch Landwirt, ehrenamtlich in die Grundstückswertermittlung einbringen. Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktberichte bilden den regionalen Grundstücksmarkt für jeden transparent, objektiv und verlässlich ab. Darüber hinaus ermittelt der Gutachterausschuss im Auftrag von Eigentümern oder Gerichten Verkehrswerte für einzelne bebaute oder unbebaute Grundstücke.
Weitere Auskünfte erteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Pappstr. 4, Tel. 04791 306 46.


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