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„Grundfehler im System beheben“

Die Notfallversorgung muss auch nach der Krankenhausreform gewährleistet sein, fordert der VdK Niedersachsen-Bremen.

Niedersachsen. Anlässlich der Regierungserklärung des niedersächsischen Gesundheitsministers Dr. Andreas Philippi (SPD), fordert der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen erneut, die Krankenhausversorgung auf dem Land sicherzustellen und die medizinische Qualität zu verbessern.

„Der VdK begrüßt den Willen der Landesregierung, die Krankenhausstruktur qualitätssicher, zukunftsfest und versorgungsgerecht aufzustellen. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass alle Entscheidungsträger, die Verantwortlichen im Bund, im Land und auf der kommunalen Ebene vor Ort, Hand in Hand arbeiten müssen. Die Patienten und Patientinnen dürfen nicht die Leidtragenden der Krankenhausreform sein“, erklärt VdK-Landesverbandsvorsitzender Friedrich Stubbe.

 

Gewinnorientierung ist der falsche Weg

 

Es sei nun an der Zeit, einen entscheidenden Grundfehler im System zu beheben, denn die Gewinnorientierung im Krankenhaus habe zu einer falschen Entwicklung geführt. „Die betriebswirtschaftliche Ausrichtung und Instrumente wie Fallpauschalen werden derzeit in vielen Fällen immer noch dazu genutzt, dem Träger Gewinn zu erwirtschaften, ohne dabei die Qualität der Behandlungen im Blick zu haben. Dies ist und bleibt der falsche Weg!“

„Der Sozialverband VdK stellt darüber hinaus fest, dass die Bundesländer nach wie vor ihrer Verantwortung für eine verlässliche Krankenhausfinanzierung nicht nachkommen. Laut Bundesrechnungshof besteht beim Investitionsbedarf eine Lücke von vier Milliarden Euro jährlich. Dadurch ist ein erheblicher Investitionsstau entstanden“, sagt Stubbe.

Eine gute Erreichbarkeit für Notfälle und einfache Behandlungen seien für die Patientinnen und Patienten in Niedersachsen elementar. „Viele unserer Mitglieder haben Sorge, dass sie zukünftig in Notfällen nicht schnell genug versorgt werden“, weiß Andrea Nacke, Leiterin der Abteilung Sozialpolitik beim VdK Niedersachsen-Bremen. „Diese Sorgen muss die Landesregierung ernst nehmen und dafür sorgen, dass bei Veränderung der Strukturen die Notfallversorgung sichergestellt ist“, so Nacke weiter. Der VdK fordert unter anderem eine einheitliche Notrufnummer für medizinische Notfälle, die mit Fachpersonal besetzt ist, das über die richtige Versorgung entscheidet und diese einleitet.


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