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Janine Girth

Gregor Gysi Vortrag im Rathaus OHZ

Osterholz-Scharmbeck (eb). „Ich habe schon als Kind gelernt, dass man Sätze nicht mit „Ich“ beginnen soll.“ Folgerichtig beginnt der Prolog zu Gregor Gysis Autobiografie (und damit das gesamte Buch) mit genau diesem Wort. Beispiel dafür, dass Gregor Gysi die Fähigkeit besitzt, „mit Humor schwierige Situationen zu ertragen, die andere nicht aushielten“. Gregor Gysi ist seit 2017 unter anderem auch Träger des Karnevalsordens „Wider den tierischen Ernst“. Wie er selbst betont, karnevalistisch dekorierter „Superstar“ - gefunden „im Osten und links“. Die Formel „im Osten und links“ definiert in wesentlichen Grundzügen auch die persönliche und politische Biografie Gregor Gysis. Dass er seit Jahren zu den bekanntesten und profiliertesten Politikern in Deutschland gehört, ist zudem ganz offensichtlich. Die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ charakterisierte ihn einmal als den „schlagfertigsten auch geistig beweglichsten Politiker, der seit Menschengedenken die Bühne der deutschen Öffentlichkeit betreten hat. Einer, der in der ehemaligen DDR aufwuchs, durchaus in seiner politischen und persönlichen Sozialisation verbunden mit der Geschichte der dort staatsbestimmenden Partei und doch in seinem Selbstverständnis bewusst nicht „stromlinienförmig“ oder „parteifromm“. Immer auch wider den Stachel löckend, und sei es nur, indem er die einst erlernte Regel, dass man keinen Satz mit dem Wort „Ich“ beginnt, souverän ignoriert, indem genau dieses Wort an den Anfang einer Autobiografie gerückt wird. Gregor Gysi definiert sich erklärter Maßen als „links“, als Verfechter eines demokratischen Sozialismus und, was Religion angeht, auch als „nicht gläubig“: „Ich glaube nicht an Gott.“ Jedoch: Wie kommt jemand wie er dazu, den Satz zu prägen: „Ich fürchte eine gottlose Gesellschaft.“ Was meint diese Feststellung, verbunden auch mit dem Hinweis auf die Leistungen, die Kirche in der Gesellschaft und für sie erbringt. Antwort auf diese und andere Fragen zum Thema gibt Gregor Gysi am Dienstag, den 26. Februar, im Rahmen einer Vortragsveranstaltung des Loccumer Kreises. Er wird dazu Stellung nehmen unter der Überschrift: „Die Notwendigkeit von Kirche aus der Sicht eines Atheisten.“ Die Vortragsveranstaltung beginnt um 20.15 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses in Osterholz-Scharmbeck. Der Loccumer Kreis lädt ganz herzlich zum Vortrag Gregor Gysis ein. Es dürfte ein interessanter Abend werden.


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