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Graffiti-Künstler gestalten Unterführung in Pennigbüttel

Osterholz-Scharmbeck (limo). Seit kurzer Zeit zieren nun auch die Wände der Unterführung, die von der B74 in das Gewerbegebiet Pennigbüttel führt, zwei einzigartige Graffitis. Bereits drei Jahre zuvor hatte der Berliner Künstler Andi Ponto sein Können mit der Spraydose bei der Unterführung in Wiste unter Beweis gestellt.
Nicht zu übersehen: Der Verein PRO Pennigbüttel ist glücklich mit dem neuen Graffiti an der Unterführung zum Gewerbegebiet. Die beiden Wandgemälde stammen vom Berliner Künstler Andi Ponto. Foto: limo

Nicht zu übersehen: Der Verein PRO Pennigbüttel ist glücklich mit dem neuen Graffiti an der Unterführung zum Gewerbegebiet. Die beiden Wandgemälde stammen vom Berliner Künstler Andi Ponto. Foto: limo

Initiiert wurde die Aktion auch dieses Mal vom Verein PRO Pennigbüttel, von dem sich zahlreiche Mitglieder, zusammen mit Ortsvorsteherin Martina de Wolff, am vergangenen Montag zur gemeinsamen Begutachtung der Kunstwerke eingefunden hatten. Der generationenübergreifende Förderverein arbeitet seit Jahren an der Instandhaltung und stetigen Umgestaltung der eigenen Ortschaft. „Der Verein ist stets bemüht Pennigbüttel jeden Tag ein bisschen besser zu machen.“, berichtet de Wolff stolz. Das neueste Projekt wurde hierbei aber nicht nur durch die Spenden von Mitgliedern und ortsansässigen Firmen wieder einmal tatkräftig unterstützt. Man kümmerte sich außerdem mit selbstgemachten Kuchen und Salaten um das leibliche Wohl der fleißigen Sprayer.
 
Drei Tage Arbeit am Wandgemälde
 
Das Erstellen der Wandgemälde habe drei Tage gedauert, von denen Ponto an den ersten beiden Unterstützung von einem Kollegen erhielt. „Vorab haben wir dem Künstler natürlich Vorlagen zukommen lassen, aber das meiste ist im Endeffekt dann frei Hand entstanden“, erklärt Ortsvorsteherin de Wolff. Vom Ergebnis sei sie hierbei schlichtweg begeistert. Auch im Verein selbst herrscht Einigkeit über das gelungene Resultat. „Es ist einfach Wahnsinn, dass all das mit einer Spraydose möglich ist.“, findet Gisela Albrecht. „Es fährt immer mal jemand ganz langsam vorbei, um sich das Kunstwerk noch einmal genauer anzuschauen.“, berichtet sie weiter.
 
Alte und neue Motive
 
Als Motiv entschied man sich auf einer Seite der Unterführung für eine Collage unter dem Motto „Unser Dorf hat Zukunft“. Die linke Seite zeigt hierbei den Traditionsgasthof Lindenhof, der vor einiger Zeit abgerissen wurde, aber mit dem auch heute noch zahlreiche Bewohner Pennigbüttels Erinnerungen an ihre Jugend verbinden. „Hier habe ich geheiratet“, erzählt beispielsweise Irmgard Heger. Aber nicht nur das. Für jegliche Feiern rund um die Festtage oder zum gemütlichen Beisammensein und dem gemeinsamen Zelebrieren der Dorfgemeinschaft war das Lokal der Anlaufpunkt der vergangenen Jahrzehnte in der Ortschaft. Umso schöner sei es, dass das Graffiti den Ort und die damit verbundenen Erinnerungen so realistisch in die Gegenwart zurückhole.
Rechts daneben findet man das Abbild des jüngst erbauten Dorfplatzes und das Pennigbüttler Vereinsheim mit der letzten existierenden Gaststätte. „Mit dieser Seite wollen wir zeigen, wohin es in Zukunft gehen soll“, erklärt Martina de Wolff. Gleichzeitig wolle man den Ort durch den Schwenk in die Vergangenheit wieder mehr sichtbar machen. Künstlerisch hebt Ponto die Reise durch die Zeit mit einer Gegenüberstellung von schwarz-weiß Tönen und dem Einsatz von strahlender Farbe hervor.
Im Kontrast dazu steht auf der anderen Seite der Durchfahrt alles unter dem Leitspruch Pennigbüttels „Bi us geiht wat“. Heraus aus dem Ortskern, hinein ins ländliche Umland. Neben einem traditionellen Findorffhaus, welches einem real existierenden Haus aus Pennigbüttel nachempfunden wurde, blickt den Betrachter eine fröhlich lächelnde Kuh an. „Kühe machen ja bekanntlich glücklich und bringen einen zum Lachen“, stellt de Wolff schmunzelnd fest. Pennigbüttel steht hierbei als Dorf mit Tradition und Charakter, was auch durch das ortseigene Wappen erneut hervorgehoben wird.
„Ihr seid Helden!“, resümiert Ortsvorsteherin Martina abschließend. Pennigbüttel könne extrem stolz auf den Verein sein, ohne dessen Engagement die Durchfahrt vermutlich weiterhin in tristem Grau dahinvegetieren würde, anstatt in neuem Glanz zu erstrahlen und der Ortschaft wieder ein Stückchen mehr Leben einzuhauchen. Denn eines steht fest: Ein ganz besonderer Hingucker ist die neu designte Unterführung in jedem Fall und bei der nächsten Vorbeifahrt definitiv einen Blick wert!


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