Globalize Intifada bedeutet Judenmord
Niedersachsen. Hannover – Nach dem tödlichen antisemitischen Anschlag in Sydney sieht die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) den weltweit zunehmenden Judenhass auf einem neuen Eskalationsniveau. Der Mordanschlag sei Ausdruck eines seit Monaten aufgeheizten globalen Klimas, in dem Gewalt gegen Juden zunehmend legitimiert werde, erklärte der Vorsitzende der DIG Hannover, Dr. Kay Schweigmann-Greve.
Australien sei dabei kein Einzelfall. Ähnlich wie in anderen westlichen Ländern registrierten jüdische Gemeinden dort eine Vielzahl antisemitischer Vorfälle – von Beleidigungen und persönlichen Angriffen bis hin zu Schmierereien an Synagogen, jüdischen Geschäften und Restaurants. Diese Entwicklung bilde nach Einschätzung der DIG den Nährboden für tödliche Gewalt. In Australien habe diese Welle inzwischen mindestens zwölf Todesopfer gefordert.
Jüdische Feste im Fokus von Judenhass
Besonders im Visier von Antisemiten stünden öffentliche jüdische Veranstaltungen. Die Religionsgemeinschaft Chabad organisiert weltweit Chanukkafeiern an zentralen Orten – etwa am Bondi Beach in Sydney oder auch in Hannover. Diese Feiern machten jüdisches Leben sichtbar wie selten im Jahr und würden deshalb gezielt zur Angriffsfläche für Judenfeinde, so die DIG.
„Die Mörder zielen auf Juden, Israelis und ihre Freunde in aller Welt“, sagte Schweigmann-Greve. „Hiergegen hilft nur Solidarität – Sie lieben den Tod, wir lieben das Leben!“ Hass und Mord dürften nicht die Oberhand gewinnen. Die Solidarität gelte den Opfern und ihren Angehörigen in Sydney, die aktive Unterstützung den jüdischen Gemeinden auch in Deutschland.
Kritik an Israel als Brandbeschleuniger
Der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Gerhard Wegner, sieht in dem Anschlag zugleich eine Herausforderung für die deutsche Politik. Der Mord mache deutlich, wie lebensgefährlich die Situation für Juden weltweit geworden sei. Zugleich habe sich ein Klima entwickelt, in dem Kritik an Israel immer häufiger mit Hass auf Juden vermischt werde – selbst dann, wenn dies nicht ausdrücklich beabsichtigt sei.
In der öffentlichen Debatte werde Israel zunehmend mit Juden insgesamt gleichgesetzt und damit missbräuchlich als Akteur von Terror oder Apartheid markiert. Dies senke die Hemmschwelle für Gewalt, beginnend bei Boykottforderungen und endend bei kulturellen Ausschlüssen. Diese Dynamik spiele, so Wegner, letztlich den Terrororganisationen in die Hände, deren Ideologie so global weitergetragen werde.
Besonders alarmierend sei, dass Teile der Bevölkerung Israel inzwischen mit dem Nationalsozialismus gleichsetzten. Daraus ergebe sich implizit die Vorstellung, Juden seien die „neuen Nazis“. Viele hielten sich dabei für moralisch im Recht – tatsächlich werde jedoch ein gefährlicher antifaschistischer Gestus in antisemitische Umkehr verkehrt.
Forderung nach schärferen Gesetzen
Wegner fordert ein entschlosseneres Vorgehen des Staates. Allgemein geäußerter Antisemitismus werde bislang häufig nicht strafrechtlich verfolgt. Dies habe mit Meinungsfreiheit nichts zu tun, sondern komme einer mentalen Mittäterschaft gleich. Notwendig seien deutlich verschärfte Gesetze, um der politischen Zusage, dass Antisemitismus in Deutschland nicht geduldet werde, tatsächlich gerecht zu werden.
Das Pogrom in Sydney, so Wegner, verlange klare Konsequenzen. Andernfalls drohe auch Deutschland eine Mitverantwortung an der Wiederholung solcher Taten.

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