Janine Girth

Gelingende Übergänge - LINES-Fachtag zum Thema Bildungsverbünde

Karla Hurlebusch (li.), Leiterin der Kita Käthe-Kollwitz-Straße und Heike Schürholz, stellvertretende Leiterin der Menckeschule, berichteten von ihrem „Buddy“-Kooperationsprojekt.  Foto: Sonja Sancken

Karla Hurlebusch (li.), Leiterin der Kita Käthe-Kollwitz-Straße und Heike Schürholz, stellvertretende Leiterin der Menckeschule, berichteten von ihrem „Buddy“-Kooperationsprojekt. Foto: Sonja Sancken

Osterholz-Scharmbeck (eb). Der Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule ist eine Herausforderung für Kinder und Eltern. Rund 40 pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte informierten sich deshalb beim LINES-Fachtag „Bildungsverbünde - Übergänge inklusiv gestalten“ im Medienhaus im Campus über gute Beispiele der Zusammenarbeit von Kita und Schule.
Die LINES-Partner Stadt Osterholz-Scharmbeck, VHS und ABÖE hatten dazu Martin Leupold, Birte Schünemann und Ute Besold aus Wendisch Evern bei Lüneburg eingeladen: Dort haben sich Grundschule, Kita und Krippe zum Bildungsverbund „Bildungs-3nsemble Wendisch Evern“ vernetzt und beziehen das ganze Dorf als Lernort mit ein.
Bemerkenswert war, dass der Startpunkt für diesen Bildungsverbund hier in Osterholz-Scharmbeck gelegt wurde. Martin Leupold nahm hier an einer Fortbildung teil, von der er mit großer Begeisterung den anderen beiden Bildungseinrichtungen berichtete. Die Beteiligten waren sich schnell einig, dass sie gemeinsam wichtige Werte an die nachfolgende Generation weitergeben wollen: Das „Bildungs-3nsemble Wendisch Evern“ war geboren.
Lebenslanges Lernen
Für den Bildungsverbund beginnt „Lebenslanges Lernen“ schon im Krippenalter. Die Bildung der Kinder von der Krippe über den Kindergarten hin zur Grundschule wird als eine Einheit gesehen. „Durch Gemeinschaft ins Leben“ heißt das Projekt, durch das institutionsübergreifende „Bildung von 1 bis 10“ im Bildungsverbund neu gedacht und gemeinsam erarbeitet wird. Den Partner/innen ist wichtig, dass die Kinder gegenseitig von ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten profitieren können. Erweitert wurde das Bildungsnetzwerk durch im Ort ansässige Vereine und Institutionen wie die Freiwillige Feuerwehr. Durch Projekte wie „Sauschlau durch´s Dorf“ sind generationsübergreifende Partnerschaften entstanden, die durch Verständnis, Fürsorge und Interesse am Gegenüber geprägt sind. So haben von einem Besuch auf dem Bauernhof im Rahmen des Projekts „Sauschlau durch’s Dorf“ nicht nur die Kinder profitiert. Auch der Bauer freut sich, dass ihn seitdem Kinder grüßen, die ihn vorher nicht wahrgenommen haben.
Buddy für die Kita-Kinder
Ein praktisches Beispiel aus Osterholz-Scharmbeck stellten anschließend die Leiterin der Kita Käthe-Kollwitz-Straße, Karla Hurlebusch und die stellvertretende Leiterin der Menckeschule, Heike Schürholz, vor: das „Buddy-Projekt“, bei dem die Schüler/innen der dritten Klasse eine Patenschaft für ein Kita-Kind übernehmen. Sie lesen „ihrem“ Kind etwas aus dem eigenen Lieblingsbuch vor, sie spielen gemeinsam Theater und pflanzen zusammen Kartoffeln an. So können den künftigen Schulkindern viele Ängste genommen werden: Am ersten Schultag wartet ja schon ihr „Buddy“ auf sie.
Ein besonderes Highlight gab es noch zum Abschluss: Die Illustratorin Natalie A. Peter hielt die Ergebnisse des Nachmittags zeichnerisch auf einer großen Moderationswand fest und stellte ihr „Sketchnote-Protokoll“ den Teilnehmenden vor: So macht Lernen in Gemeinschaft Spaß!
Zum Projekt: LINES steht für „Lokales Inklusionsnetzwerk zur Werte- und Normenbildung im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich“. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Programms „Inklusion durch Enkulturation“ des niedersächsischen Kultusministeriums gefördert.


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