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Patrick Viol

„Geht auch nicht ohne…“ - Ziemlich beste Freundinnen, Shopping und Kerle

„Fire“ spürte Steff Heinken eine Liedlänge für Jens Büntemeyer unter den Augen von Tina Härtel (links).  Foto: ek

„Fire“ spürte Steff Heinken eine Liedlänge für Jens Büntemeyer unter den Augen von Tina Härtel (links). Foto: ek

von Eva Kairies
Osterholz-Scharmbeck. 30 Sekunden standen die „ziemlich besten Freundinnen“, die Osterholz-Scharmbecker Sängerin Tina Härtel und ihre Bremer Kollegin und Schauspielerin Steff Heinken, auf der Bühne des Gutes Sandbeck, da war der erste Lacher schon platziert: Das zu einer sehr hohen Prozentzahl aus weiblichen Gästen bestehende Publikum war sofort gewonnen, denn man sprach eine Sprache - Shopping, Schuhe, Schampus und Kerle.
Seit gut zwei Jahren präsentieren die beiden Sängerinnen aus verschiedenen Genres ihr Programm, das immer wieder gern ein wenig Veränderung erfährt. Nun saßen die Protagonistinnen auf aufblasbaren rosa Sofas, prosteten sich immer wieder mit Prosecco zu und ihre Unterhaltung, die um die frisch erstandenen Stiefel, Kleider und Brillen mäanderte, war gespickt mit aussagekräftigen Songs. „Schuhe sind einfach ehrlich“, sang Tina Härtel. „Sie streiten sich nie, bleiben ein Paar und gehen nie allein aus.“ Einen „big spender“ wünschte sich dagegen Steff Heinken für so was wie dieses Kleid, das sie einfach mitnehmen musste. Doch im echten Leben habe so ein Big Spender-Kandidat dann mitunter einen ausgewachsenen sächsischen Dialekt. Dabei habe man schon mal „Bock auf einen Kerl, der morgens noch da ist und auch noch deinen Namen weiß, der mit breiter Brust das Frühstück macht und dir die Klamotten vom Leib reißt“, fasste Steff Heinken kurz zusammen: „So ein Mann, so ein Mann“, sang sie. Und viele konnten mitsingen. Ulrike aus Osterholz-Scharmbeck fand die Ziemlich-beste-Freundinnen-Show sehr kurzweilig und sehr nett für Osterholz-Scharmbeck. „Sie erinnern mich ein bisschen an Misfits“, erzählte die gebürtige Hamburgerin. Steff Heinken habe eine sehr große Bühnenpräsenz. „Tina Härtel ist noch zu lieb“, sagte die Zuschauerin, die den witzig-musikalischen Abend mit ihrer Freundin sehr genoss. Aus der Pause empfing Jens Buntemeyer, der die beiden Sängerinnen am Piano begleitete, die Zuschauerinnen mit „Männer“, dem Evergreen von Herbert Grönemeyer. Doch sein Plädoyer für seine Geschlechtsgenossen wurde nicht weiter verfolgt. Ganz im Gegenteil: „Ich kotze beim Wort ‚Freiheit‘ aus einem Männermund“, sang Steff Heinken. Wenn man von seiner letzten Beziehung ein riesiges Magengeschwür als Souvenir erhalten hätte, dann sei es Zeit, ihm, singend wie Steff und Tina, nahezulegen, vom Balkon zu springen oder mit dem Föhn baden zu gehen. Dennoch: So ganz ohne ginge es nun auch nicht … : „Hör auf! Wir brauchen und wollen auch Männer – und beste Freundinnen.“ Der nächste Termin für die ziemlich besten Freundinnen, die in Osterholz-Scharmbeck vor einem ausverkauften Haus aufgetreten sind (eine Extra-Stuhlreihe musste dazugestellt werden), ist am 18. Mai in der Alten Schule in Stotel um 20 Uhr.


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