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Füße hoch und wachsen lassen

Weniger Rasenmähen lohnt sich, meint die NABU-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser.

Wird der Rasen weniger gemäht, können Wildblumen und -kräuter wieder austreiben und Lebensraum und Nahrung für Insekten bieten. Foto: NABU

Wird der Rasen weniger gemäht, können Wildblumen und -kräuter wieder austreiben und Lebensraum und Nahrung für Insekten bieten. Foto: NABU

Bild: Frank Lippisch

Niedersachsen. Der perfekte Rasen ist für viele Deutsche ein Symbol von Ordnung und Sauberkeit. Doch häufiges Rasenmähen hat auch Nachteile - vor allem für die Tierwelt, wie die NABU-Regionalgeschäftsstelle erklärt.

Vor allem Mähroboter gefährden das Leben vieler Igel, die bei Gefahr nicht flüchten, sondern sich zusammenrollen und hoffen, dass ihre Stacheln Feinde abwehren. Gegen die scharfen Klingen der Mähroboter sind die Igel jedoch wehrlos und erleiden schwere Verletzungen, die sofort oder mit Verzögerung zum Tod der Tiere führen.

Der Verzicht auf häufiges Mähen hilft nicht nur den Igeln, sondern kommt auch dem eigenen Garten zugute. Igel fressen unter anderem auch Schädlinge wie Schnecken, die oftmals Gemüse und Pflanzen runterfressen und so zerstören, erklärt Jana Jensen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser.

Außerdem verhindert das ständige Kurzhalten des Rasens das Wachstum von Wildblumen, was wiederum vielen Insekten schadet. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt sich eine Schnitthöhe von etwa acht bis zehn Zentimetern, um den Insekten einen geschützten Lebensraum zu bieten.

 

„Wir sollten mit der Natur arbeiten“

 

Eine abwechslungsreicher Naturrasen statt Einheitsgrün im Garten - das ist mit wenig Arbeit möglich, wenn der Rasen seltener gemäht wird. Durch gezieltes Mähen von Teilflächen können in den ungemähten Bereichen Wildblumen und Wildkräuter wieder austreiben und so Lebensraum und Nahrung für Wildbienen und andere Insekten bieten. Gartenbesitzer:innen können so einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten und gleichzeitig ihren Garten voll nutzen. Außerdem speichert der Boden unter dem längeren Rasen besser das Wasser und trocknet nicht so schnell aus. Das bedeutet, dass ein Naturrasen auch weniger bewässert werden muss und trotzdem gesund aussieht – perfekt für den Sommer. „Es ist an der Zeit, unsere Gärten zu natürlichen Lebensräumen zu machen. Wir sollten mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie. Indem wir den Rasen seltener mähen und Wildblumen wachsen lassen, schaffen wir einen Lebensraum für bedrohte Insektenarten und tragen zum Schutz der Umwelt bei“, plädiert Jana Jensen vom NABU. „Also: Ersparen Sie sich die unnötige Arbeit und lassen Sie den Rasenmäher öfter mal stehen. Genießen Sie stattdessen die Vielfalt, die sich ganz von selbst in Ihrem Garten entwickelt, und machen Sie es sich gemütlich.“


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