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Alfons Volmer

Erster Spatenstich an der BBS

Osterholz-Scharmbeck. Der 60,5 Millionen Euro teure Um- und Erweiterungsbau der BBS hat begonnen und soll bis 2026 fertiggestellt sein.

Es regnet in Strömen während des ersten Spatenstichs zum Umbau und zur Erweiterung der Berufsbildenden Schulen. Diese Abkühlung hatte man mindestens so sehr herbeigesehnt wie den seit 2016 geplanten Baustart. Landrat Bernd Lütjen zeigt sich stolz und froh, die bisher umfangreichste Einzelbaumaßnahme der Region mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 60,5 Millionen Euro begleiten zu dürfen. Er hebt in seiner Eröffnungsrede den hohen Stellenwert der Bildung im Landkreis hervor, welcher durch diese besondere Investition verdeutlicht werde. „Es handelt sich hier um ein sehr anspruchsvolles Vorhaben, bei dem eine intensive Planung und besonders enge Kooperation zwischen Schule, Verwaltung, Bauleitung und Architekturbüro unabdingbar waren und auch weiterhin sind“, so der Landrat. Der projektleitende Architekt, Friedemann Jung, erklärt dazu: „Die Baumaßnahmen bei weiterlaufendem Schulbetrieb umfassen eine Bruttogrundfläche von 23.000 qm. Das ist ein spannendes Projekt mit einem modernen Konzept, eine selbst für unser Planungsbüro nicht alltägliche Maßnahme.“ Schulleiterin Daniela Thies bedankt sich für die Mut machenden und bestätigenden Worte des Landrates und sagt: „Wir sind alle froh über den Baubeginn, sicherlich gab und gibt es noch so manche Hürde zu nehmen, aber wir haben zum Glück im Landkreis versierte, aufgeschlossene und motivierte Ansprechpartner:innen, die den Traum der bestmöglichen Ausgestaltung sicherlich wahr werden lassen. Und laut Victor Hugo ist ja ein Traum unerlässlich, wenn man/frau die Zukunft gestalten will“.
 
Freie Raumlandschaft
 
Vieles sei neben dem normalen Dienstbetrieb nahezu unbemerkt gelaufen, so habe es bisher fast täglich Besprechungen und Videokonferenzen gegeben, um immer auf dem neuesten Stand zu sein und Aktualisierungen zu verarbeiten. Lächelnd und mit Blick auf die Baufahrzeuge schließt sie: „Dem Spaten folgen nun hoffentlich bald Taten.“ Dem Wunsch kommt Thore Meyer, Leiter des Amtes für Immobilienmanagement in OHZ entgegen: „Die vorbereitenden Tiefbauarbeiten werden bis Ende September 2022 erledigt sein und unsere inzwischen milden Winter lassen ja einen nahtlosen Weiterbau zu, der dann bis zum Ende des Jahres 2026 abgeschlossen werden soll.“ Auch Christian Schorsch, zuständiger Dezernent beim Landesamt für Schule und Bildung, zeigt sich beeindruckt und zufrieden: „Jetzt gilt es, die bisher gute Vorbereitung optimal umzusetzen. Die BBS Osterholz war immer schon ein sehr guter Ausbildungsstandort und hat ihre Schüler mit besten Voraussetzungen in die Berufswelt entlassen. Mit den Neubauten und Renovierungen können nun auch die räumlichen Gegebenheiten der bereits auf neuesten Erkenntnissen beruhenden Pädagogik und Menschenführung angepasst werden. Wir verwandeln sozusagen ein starres Schuhkartonsystem in eine offene, freie Raumlandschaft mit Bereichshäusern, worin die jungen Menschen nicht nur Platz finden, sondern sich auch an der Gestaltung beteiligen sowie moderne Unterrichtsformen, eigene Orientierung, Organisation und Ausblicke in zeitgemäßer Atmosphäre erleben können. Insofern eine hohe, aber äußerst nachhaltige Investition in der Region, welche Ausbildung auf höchstem Niveau in frischem, modernstem Ambiente ermöglicht.“
Die Räume der inzwischen unwirtschaftlichen und laut offizieller Kosten-Nutzen-Berechnung nicht mehr haltbaren BBS-Zweigstelle in der Bahnhofstraße bleiben zwar noch in das ausgeklügelte und ohne Unterrichtscontainer auskommende Rotationsverfahren eingebunden, nach Bauabschluss werden sämtliche Bildungsangebote jedoch in der Bildungseinrichtung am Osterholze zusammengeführt, sodass auch die bisherige zeitraubende Pendelei entfällt.
 
Unabhängig von fossilen Brennstoffen
 Zum Schluss präsentiert Landrat Lütjen präsentiert zum Spatenstich noch zwei Förderbescheide der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 1,34 Millionen Euro. „Da der Betrag für Erdwärmenutzung und Photovoltaik verwendet werden soll, war noch eine Änderung des energetischen Konzeptes erforderlich, welches der BBS nahezu eine totale Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen bescheren wird . Auch hier zeigt sich bei aller Planungssicherheit die hohe Flexibilität der Beteiligten bei plötzlichen Änderungen“. Die muss er, während er den Spaten in den Boden rammt, zur allgemeinen Erheiterung umgehend selbst unter Beweis stellen: „Sehen Sie, hier zum Beispiel ist Beton, wo er nicht hingehört und das wird bei dem immensen Vorhaben sicherlich nicht die einzige Überraschung bleiben, aber ich bin zuversichtlich, dass die Schul-, Organisations- und Bauteams auch weiterhin so gut zusammenarbeiten wie bisher und den zu erwartenden Herausforderungen gewachsen sind.“ Dem hatte dann auch Petrus nichts entgegenzusetzen und ließ nach dem Regen aufmunternd die Sonne ins Baugelände blinzeln.


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