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Erfundene Kühe und Subventionen

Am 20. Oktober feiert das Bornreiher Laienspeel mit seinem neuen Theaterstück „Een Butler op’n Buurnhoff“ Premiere.

Birthe Dührkop (Gabriele Renken), der Pastor (Günter Renken), Michaela Katzenauer (Martina Rahlfs) und Kuddel Dührkop (Matthias Becker) beraten sich.

Birthe Dührkop (Gabriele Renken), der Pastor (Günter Renken), Michaela Katzenauer (Martina Rahlfs) und Kuddel Dührkop (Matthias Becker) beraten sich.

Bild: Cne

Bornreihe. Mit dem Dreiakter „Een Butler op’n Buurnhoff“ von Hans Schimmel, Niederdeutsch von Wolfgang Binder, haben sich die Bornreiher Laienspeeler etwas Nettes einfallen lassen, um die Lachmuskeln ihrer Freunde und Gäste in diesem Herbst in Bewegung zu halten.

In dem Stück erzählen die Regisseurinnen Monika Stelljes und Karin Rußmeier die Geschichte von Kleinbauer Kuddel Dührkop (Matthias Becker), der zwar nicht über viel Land oder Vieh verfügt, dafür aber über einen klaren Verstand, wenn es um die gewitzte Auslegung der Europäischen Subventionsregeln für die Landwirtschaft geht. Um an Subventionen zu kommen, manipuliert Kuddel viele Stunden des Tages seine Aufzeichnungen und erfindet immer wieder neue Hochleistungskühe, die dann Fatima und Ayse heißen.

Praktisch wird der Hof daher hauptsächlich von Kuddels Schwester Birthe (Gabriele Renken erstmals in einem Dreiakter dabei) und der sehr am männlichen Geschlecht interessierten, aber geistig einfach gestrickten Magd Lore (als naives Weibchen: Katharina Rußmeier) geführt wird.

Birthe Dührkop ist nicht an Männern interessiert, sie liegt lieber unter ihrem Traktor. Ihn instand zu halten, damit die viele Arbeit erledigt werden kann, ist ihr Hauptanliegen. Eigentlich würde das landwirtschaftliche Gerät dringend eine Inspektion benötigen, aber dafür fehlt es angeblich im Hause Dührkop.

Immer aber kann Pastor Udo Glaser (hochwürdig von Günter Renken zelebriert) seine Hand aufhalten und um eine Spende bitten. Ob es die neue Einrichtung des Kindergartens ist, die Dorfstraße, die einen neuen Straßenbelag benötigt, oder das Kirchendach, das nicht nur den Segen Gottes, sondern auch den Regen auf die Gemeinde herniederprasseln lässt: Hierfür spendet Kuddel Dührkop gern.

Nur Nachbar Fred Bodendiek (bodenständig-esoterisch von Maik Tietjen gemimt) appelliert vergebens and Kuddels Spenderherz. Fred kommuniziert auf geistiger Ebene mit Außerirdischen und erwartet stündlich, zwecks Fortpflanzung auf der Milchstraße ins Weltall gebeamt zu werden.

Gerade als sich in der Wohnstube wieder einmal Aktenordner und hingeknüllte Arbeitshemden stapeln, taucht Johann (mit hochwohlgeborener Eleganz: Rolf Lütjen) auf. Er ist der Hauptgewinn des Rätsels der Landwirtschaftszeitung, an dem Birthe Dührkop nur deshalb teilgenommen hat, um die als zweiten Preis ausgelobte Treckerinspektion zu gewinnen. Stattdessen steht nun ein Butler für eine Woche im Wohnzimmer.

Doch Birthe sieht es pragmatisch. Johann kann sich nützlich machen. Und so beginnt der zweite Akt in einer aufgeräumten und nett hergerichteten Wohnstube.

An diesem nun einladenden Ort treffen dann der eingeladene aber fast vergessene Feriengast, Monika Lohmann (schön städtisch mit ländlichem Flair von Monika Stelljes gespielt) und die ernsthaft an Kuddel interessierte Michaela Katzenauer (mit festem Blick aufs Ziel: Martina Rahlfs) auf Familie Dührkop, ihren Johann und die übrige Gesellschaft. Als Kirsche auf der Torte kommt zu guter Letzt noch Beamtin Sylvia Lüttge (beängstigend realistisch von Ilse Stelljes dargestellt) auf den Hof, um die Rechtmäßigkeit der so großzügig zugeteilten Subventionen der Europäischen Union zu überprüfen.

Während Kuddel sicher ist, bald vor den Scherben seiner gutgemeinten Betrügereien zu stehen, sich bereits mit einem Bein in Gefängnis wähnt und Angst hat, seinen Hof verkaufen zu müssen, um die erhaltenen Investitionen zurückzuzahlen unternehmen seine Familienmitglieder, die Gäste, der Pfarrer und vor allen Dingen der bewanderte Johann alles, um ihrem Freund, Familienmitglied und Dienstherrn aus dem Schlamassel zu helfen.

Premiere am 20. Oktober

Um das auf die Bühne zu bringen, haben sich Kjell von Oesen, Wolfgang Rußmeier und Hans-Dieter Stelljes um den Bühnenbau gekümmert, Martin Stelljes und Justin Rußmeier sind für Technik und Beleuchtung verantwortlich. Rita Stelljes und Noreen Busch bilden wieder das Team in der Maske, während Marita Becker und Karin Fiß als Souffleusen fehlende Worte beisteuern.

„Een Butler op’n Buurnhoff“ hat am Sonntag, 20. Oktober um 15:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus, Premiere. Daran schließen sich 14 weitere Vorstellungen an. Der Kartenvorverkauf findet nur am Samstag, 12.Oktober, von 10 bis13 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus (ohne telefonische Reservierung) statt. Karten können danach auch montags bis donnerstags von 14 bis 18 Uhr bei Margret Kück unter Telefon 0 4793/9 6172 reserviert werden.


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