eb

Engagement für Schwaneweder Beeke - BUND Osterholz startete Renaturierungsprojekt des Geestbaches

Schwanewede (eb). Die BUND Kreisgruppe Osterholz hat in Kooperation mit der Biologischen Station Osterholz (BioS) das Projekt „Mehr Natur an der Schwaneweder Beeke - renaturieren und davon lernen“ ins Leben gerufen. Dabei wird der BUND einen Abschnitt des Geestbaches naturnah umgestalten (lassen) und mit der örtlichen Waldschule Unterrichtseinheiten in der Mittel- und Oberstufe entwickeln und durchführen. Weiterhin wird der BUND Mitmachmöglichkeiten für naturinteressierte Kinder und Erwachsene anbieten. Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, dem Landkreis Osterholz, der Gemeinde Schwanewede und der Manfred Hermsen Stiftung.
 
Die um die Schwaneweder Beeke Engagierten der ersten Stunde.  Foto: BUND/B. Quellmalz

Die um die Schwaneweder Beeke Engagierten der ersten Stunde. Foto: BUND/B. Quellmalz

„Wir wollen zum einen den ökologischen Zustand der Schwaneweder Beeke verbessern, die Artenvielfalt fördern und selten gewordenen Arten wie dem Eisvogel, dem Bachneunauge oder dem Steinbeißer neuen Lebensraum schaffen“, sagte Hans-Gerhard Kulp, Vorsitzender des BUND Osterholz. „Zum anderen möchten wir das Umwelt- und Naturerleben durch Entwicklung von außerschulischen Lernorten am Bach, Führungen und Veranstaltungen ermöglichen. Hierfür arbeiten wir eng mit der Waldschule Schwanewede zusammen.“ Auf dem Abschnitt der Schwaneweder Beeke wird der kanalartig und tief eingeschnittene Bach im Rahmen des BUND-Projektes aus seinem künstlich angelegten Bachbett herausgeholt. Ein neuer geschwungener Bachlauf mit naturraumtypischem Substrat aus Sand und Kies und flachen Böschungen soll stattdessen entstehen. Dort werden dann wieder typische Gehölze wie Erlen wachsen können. Der vorhandene Freizeit- und Wanderweg wird zwischen Grünlandfläche und neuer Schwaneweder Beeke verlegt werden, sodass sich der umgestaltete Bachlauf bei einem Spaziergang unmittelbar erleben lässt. Die naturnahe Umgestaltung möchte der BUND außerdem dafür nutzen, den Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Oberstufe der Waldschule Schwanewede Kenntnisse über typische Tiere und Pflanzen an Gewässern und die Gewässerökologie zu vermitteln und sie für den Gewässerschutz zu begeistern. Sie werden im Rahmen von Unterrichtseinheiten die Gewässergüte anhand chemisch-physikalischer und biologischer Parameter beobachten und mit dem vorherigen Zustand und anderen nicht renaturierten Bereichen der Beeke vergleichen. Ziel ist es unter anderem, dass sich an der Waldschule eine Freiwilligen-AG gründet, die sich auch außerhalb des Unterrichts um die Schwaneweder Beeke kümmert. Neben der Umweltbildung an der Waldschule plant der BUND außerdem, Wassergeburtstage, eine Schnitzeljagd und Ferienspaß-Aktionen, aber auch Führungen und Geocaching für Kinder und Erwachsene anzubieten. „Auf spielerische Weise möchten wir damit die Teilnehmenden für den Lebensraum Wasser sensibilisieren und begeistern“, betonte Kulp. „Darüber hinaus wünschen wir uns, dass sich Bürgerinnen und Bürger für die Beeke engagieren. Das kann durch Wasseruntersuchungen zusammen mit unserem Projekt `Aktion Wasser´ sein, aber auch bei Pflegeeinsätzen. Zum Beispiel wollen wir dort auch kleinere Biotopelemente wie Totholzhaufen oder Erdwälle als Nisthilfen für Wildbienen anlegen. Wer dazu Zeit und Lust hat, ist herzlich willkommen.“
„Die geplanten umweltpädagogischen Maßnahmen für Kinder und Jugendliche sind vorbildlich, da sie die jungen Generationen für den Wert eines intakten Gewässerökosystems sensibilisieren“, begründete Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, die Förderung. Johannes Kleine-Büning, Leiter des Planungs- und Naturschutzamtes des Landkreises Osterholz, meinte: „Dass der BUND nun einen Abschnitt der Schwaneweder Beeke den typischen Tieren und Pflanzen wieder als Lebensraum erschließen möchte, ist sehr begrüßenswert unterstützenswert und nur folgerichtig. Der Landkreis beteiligt sich daher als Naturschutzbehörde gern an der Mitfinanzierung des Projektes. Er setzt dafür Ersatzgelder ein, die die Naturschutzbehörde für Eingriffe in Natur und Landschaft an anderer Stelle eingenommen hat.“ Bürgermeister Harald Stehnken ergänzte: „Wir als Gemeinde gewinnen durch die BUND-Aktivitäten einen weiteren Naturerlebnisraum, von dem Tiere und Pflanzen aber auch die Bürger unserer Gemeinde profitieren werden.“ Eugen Kolodzeij, Leiter der Waldschule, sieht der Zusammenarbeit mit dem BUND mit Freude entgegen: „Heutzutage ist es wichtig, Kinder und Jugendliche schon früh an die Natur heranzuführen. Denn nur was sie kennen gelernt und selbst erlebt haben, werden sie auch schützen wollen.“ Imme Klencke, Geschäftsführerin der Biologischen Station Osterholz: „Wir freuen uns, als Kooperationspartnerin durch das Einbringen unserer fachlichen Erfahrungen aus vorausgegangenen Gewässerrenaturierungen einen Beitrag zum Gewässerschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt leisten zu können.“


UNTERNEHMEN DER REGION