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Ein Hospiz für Worpswede?

 Rund fünfzig Menschen kamen in Bötjer`schen Scheunen zusammen, um die Frage zu erörtern, ob „Ein Hospiz in Worpswede“ aufzubauen möglich ist.

Erwin Bienewald (Stiftung Maribondo da Floresta), Guido Will, Dèsirèe K. Himmelmann-Hoeft und Andrea Wottrich (alle PVO) bei der Auftaktveranstaltung in der Bötjer`schen Scheune.

Erwin Bienewald (Stiftung Maribondo da Floresta), Guido Will, Dèsirèe K. Himmelmann-Hoeft und Andrea Wottrich (alle PVO) bei der Auftaktveranstaltung in der Bötjer`schen Scheune.

Bild: Akl

Worpswede. Eingeladen hatte der Verein „Palliativ Versorgung Osterholz e.V. (PVO) und die Stiftung Maribondo da Floresta. Beide Institutionen planen gemeinsam in Worpswede an geeigneter Stelle ein Hospiz mit erst einmal acht Plätzen zu errichten.

Aktuelle Situation

Der Landkreis Osterholz verfügt zurzeit über kein Hospiz, das sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zu ihrem Tod ermöglicht. Betroffene und deren Angehörige müssen weite Wege in Kauf nehmen und zum Beispiel nach Bremen oder Bremervörde ausweichen. Wesentlich besser sieht die Situation im ambulanten Bereich aus. Seit 10 Jahren betreut und begleitet die „PalliativVersorgungOsterholz PVO e.V.“ in Worpswede und Osterholz-Scharmbeck schwerkranke Patienten in schwierigen Lebensphasen. Ein multiprofessionelles Team aus Palliativmedizinern, Koordinatorinnen sowie Pflegefachkräften mit Palliative Care-Weiterbildung ermöglicht es, dass 95 Prozent der Erkrankten, in Würde und zu Hause sterben können. Guido Will, seit 25 Jahren Allgemeinmediziner und Betreiber eines medizinischen Versorgungszentrums in Worpswede und Osterholz, sprach als Vertreter der PVO davon, dass der Wunsch nach einem stationären Hospiz schon lange bestünde. Allerdings sei bisher eine Finanzierung nicht möglich gewesen. Schon vor geraumer Zeit sei Erwin Bienewald von der Stiftung Maribondo da Floresta aktiv auf die PVO zugekommen und hatte sich als Investor ins Spiel gebracht. Seitdem gab es bereits mehrere gemeinsame Treffen. Auch die Gemeinde wurde mit ins Boot geholt.

Die Motivation dahinter

Erwin Bienewald äußerte sich auf der Veranstaltung zu den Hintergründen seines Engagements. Zum einen habe er für seine an den Rollstuhl gefesselte und an Demenz erkrankte Partnerin schon lange eine Möglichkeit der Unterbringung außerhalb eines Pflegeheims gesucht und Maribondo habe eine ambulante Wohngemeinschaft errichtet, in die er zusammen mit seiner Partnerin einziehen werde. Damit habe die Stiftung, die sich sonst nur mit Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigt, zum ersten Mal in die Altenhilfe eingegriffen. Ein zweites Projekt sei im ehemaligen Hotel Bonner mit der Einrichtung einer Tagespflege geplant. In diesem Zusammenhang habe ein Worpsweder Bürger die Errichtung eines Hospizes an dieser Stelle vorgeschlagen. „Das sind die beiden Hintergründe, warum wir hier sitzen. Unsere Stiftung kann helfen, dieses Hospiz mit geldlicher Unterstützung zu realisieren. Geplant ist es, eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) gemeinsam zu gründen, die dieses Hospiz betreibt,“ so der Stiftungsvorsitzende. Der Bau des Hospizes soll durch Mittel ermöglicht werden, die der Stiftung Maribondo da Floresta durch den Verkauf von Immobilien in Bremen zur Verfügung stünden. Auch der spätere Betrieb der Einrichtung sei durch Überschüsse der Wirtschaftsbetriebe der Stiftung gesichert.

Suche nach einem Grundstück

Auf der Suche nach einem passenden Grundstück für ein Hospiz sei man, auch mit Unterstützung der Gemeinde, bereits aktiv. Bisher seien rund ein Duzend Grundstücke und Häuser in die nähere Auswahl gekommen. Das Gebäude des ehemaligen Hotels Bonner komme allerdings nicht in Frage. Hier soll weiter die Einrichtung einer Tagespflege vorangetrieben werden. Auf Nachfrage aus dem sehr interessierten Publikum kristallisierte sich heraus, dass die zukünftigen Betreiber eines Worpsweder Hospizes ein Grundstück in der Straße „Auf der Dohnhorst“ aktuell favorisieren. Es seien aber noch viele Fragen zu klären und weitere Details zu klären.


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