Die Puppen kommen wieder! - Figurentheater-Gala: Molières „eingebildeter Kranker“
„Wir lassen mal offen, wie lange wir das noch organisieren“, sprach der Spectaculum-„Vater“ Jens Welsch für sich und seine Kunstverein-Kollegin Irmgard Windhorst. Solange sie noch Freude haben an der Freude der Jungen und Jüngeren und Junggebliebenen am Puppenspiel und am Schabernack auf der Bühne, dürfen wir noch hoffen auf drei Tage voller lebendiger Puppen und fesselnder Geschichten. „Die Findorff- und die Grundschule Buschhausen haben für ihre Schüler bereits im Sommer die Vorstellungen im Dezember quasi blind gekauft. Erst später konnten wir mit Sicherheit sagen, wer was vorführen wird. Jetzt sind wir mit den Schülern gespannt auf ‚Der kleine Hobbit‘, der vom Figurentheater Winter aus Rieps präsentiert wird.“ Beide Vorführungen sind brechend voll und ausverkauft. Am Donnerstag spielt dasselbe Figurentheater für die Kita-Kinder „Der kleine Drache in der Arche“ ein Stück über das Anderssein - ebenfalls komplett ausgebucht. Am Freitag können Kindergarten- und Grundschulkinder, so sie um 9.30 Uhr und um 11 Uhr Zeit haben, dem Ambrella Figurentheater aus Hamburg zuschauen: „Die kleine Hexe Siebenreich“ heißt eigentlich Amanda und wusste noch gar nichts von ihren Hexentalenten.
Molière
Das Figurentheater verlässt am Freitagabend, 6. Dezember um 19.30 Uhr den kindlichen Anspruch und bietet den Jugendlichen ab zwölf Jahren und Erwachsenen Molières „Der eingebildete Kranke“ mit dem Untertitel „Molière in Behandlung“ mit nicht weniger Spaß. Heike Klockmeier vom Ambrella Figurentheater hat diesen Komödienklassiker „um ein paar Handlungsstränge erweitert“, kann man im Programm lesen. Der Auftrag zum Schreiben einer Komödie, den König Ludwig XIV seinem Komödiendichter Molière gegeben hatte, wird hier zur eigentlichen Geschichte: „Die Hypochondrie des Sonnenkönigs übertrug der Dichter auf seinen Protagonisten.“ Das wiederum nutzt Klockmeier, um den Zuschauern eine historische Geschichte zu den Rahmenbedingungen zu erzählen, wie es gewesen sein könnte. Und diese Geschichte beginnt bei ihr mit einem monströsen Einlauf. „Heike Klockmeier hat die personifizierte Krankheit gut im Griff.“
Tickets
Eintrittskarten gibt es bei Nordwestticket und allen bekannten Vorverkaufsstellen ab sofort für einheitlich 17 Euro. Warum die Tickets so günstig sein können bei einer so hohen Qualität und einer deutlich begrenzten Zuschauerzahl, ist den langjährigen Sponsoren des Figurentheater-Festivals, der Sparkasse Rotenburg-Osterholz und der Volksbank eG Osterholz-Scharmbeck Bremervörde zu verdanken. Auch die Stadt sponsert mit, indem sie ihre „gute Stube“ Gut Sandbeck einmal mehr kostenlos zur Verfügung stellt. „Wir könnten uns gar nicht mehr wünschen, als dass der Kunstverein uns das Haus füllt“, sagte Holger Böttjer als Stadtamtmann Osterholz-Scharmbecks. Und wer unbedingt das Puppenspiel für die Kinder am Mittwoch, Donnerstag und Freitag Vormittag über deren Köpfe hinweg, weil sie sämtliche Plätze einnehmen werden, sehen möchte, der kann mit viel Glück einen Stehplatz ergattern bei freundlicher Zusprache an Herrn Welsch. Man würde sich glücklich schätzen können.