

Worpswede. Gelesen und gespielt wird das dokumentarische Bühnenstück von Max Urlacher und Uli Plessmann, unter der Regie von Prof. Jürgen Haase, der auch die Moderation übernimmt. Die Inszenierung basiert auf dem letzten Interview mit Wolfgang Schnur, geführt vom Journalisten Alexander Kobylinski.
Schnur, ein prominenter DDR-Anwalt und Christ, setzte sich für Oppositionelle ein – und war zugleich über 25 Jahre lang ein in höchsten Kreisen geschätzter Stasi-Spitzel. Noch im Wendeherbst gründete er mit zwei Pfarrern die Bürgerbewegung „Demokratischer Aufbruch“ und galt kurzzeitig als Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten – unterstützt vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl.
Das Stück verzichtet auf dramaturgische Überhöhung und bringt stattdessen Schnurs Aussagen im Original auf die Bühne – als Lebensbeichte, die deutlich macht, wie Diktatur funktioniert und was sie mit Menschen macht.
Veranstalter sind die Gemeinde Worpswede und das Wilhelm-Fraenger-Institut in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Eintritt ist um 18.30 Uhr.