

Liebes Anzeiger-Team!
Bisher wurden aufgrund der Vogelgrippe über 400.000 Tiere getötet. Millionen Lebewesen in Angst, Enge, Leid. Und worüber berichten die Medien?
Über den Preis für den Weihnachtsbraten. Über wirtschaftliche Verluste für Geflügelhalter. Über die Sorge, ob genug Eier im Regal liegen.
Wo bleibt die Empathie für die Tiere? Wo bleibt die Frage, warum wir überhaupt Millionen fühlende Wesen in Systeme sperren, die bei jedem Virus zusammenbrechen?
Das Virus wird als „aus der Wildtierwelt kommend“ beschrieben, aber genau diese industrielle Tierhaltung sorgt dafür, dass sich Erreger schneller verbreiten, mutieren und gefährlicher werden - für Tiere und Menschen.
Die Vogelgrippe ist die Folge eines Systems, das Tiere wie Waren behandelt. Massentierhaltung schafft perfekte Bedingungen für Seuchen:
Tausende Tiere auf engsten Raum. Genetisch fast identisch, immungeschwächt.
Keine Chance auf artgerechtes Leben - und erst Recht nicht auf ein würdiges Ende.
Und was macht die öffentliche Berichterstattung? Sie zählt Verluste in Euro, nicht in Leben!
Sie fragt, ob die Gans zu Weihnachten teurer wird- nicht, ob sie überhaupt leben sollte.
Wir sollten uns längst nicht mehr fragen, ob wir uns die Weihnachtsgans noch leisten können, sondern wie hoch der Preis wirklich ist.
Anke Holler
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