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Das nachhaltige Anzeigenblatt? 

(pvio). Ein großes Highlight der Vergangenheit war unsere Klimaausgabe im letzten Jahr. Aber wie grün ist der ANZEIGER wirklich?

Der durchschnittliche Co2-Fußabdruck einer Person in Deutschland. Druckerzeugnisse nehmen weniger als 1 Prozent (der rote Fußnagel des kleines Zehs) ein.

Der durchschnittliche Co2-Fußabdruck einer Person in Deutschland. Druckerzeugnisse nehmen weniger als 1 Prozent (der rote Fußnagel des kleines Zehs) ein.

Nachdem wir im letzten Jahr unsere Klimaausgabe herausgebracht hatten, ließ der Vorwurf „Greenwashing“ nicht lange auf sich warten. Nicht nur seien doch der ANZEIGER, sondern auch die ganzen beigelegten Prospekte auf Papier gedruckt. Und Papier - so wisse man doch - habe einen schlechten Co2- Fußabdruck.

Nun, zum einen betreibt der ANZEIGER einen Co2 Ausgleich für die gesamte Produktion seiner Ausgaben, zum anderen ist Papier einer der nachhaltigsten Rohstoffe.

 

Der Co2-Ausgleich

 

Denn natürlich kommt eine Printzeitung nicht ohne Papier und ohne Druckaufwand aus und hinterlässt einen entsprechenden Co2-Abdruck. Aber wir können der Umwelt für unsere - aufs mögliche Minimum reduzierte - Co2-Produktion etwas zurückgeben. Dazu bilanzieren und kompensieren wir die Emissionen, die für die Zeitungsproduktion unter Einbeziehung von Logistik, der Arbeitswege der Mitarbeiter:innen, der verschiedenen Materialen, der genutzten Energie und der Entsorgung, entstehen. Die anfallenden Kilogramm Co2 gleichen wir dann zu 100 Prozent aus und lassen unsere Ausgleichzahlung monatlich einem zertifizierten Klimaschutzprojekt zukommen.

 

Die Einwände

 

Nun könnte man einwenden: Warum stellen wir nicht gleich die Produktion ein und erscheinen nur noch digital? Das gute Papier, die Wälder. Aber: Dieser Einwand unterschätzt zum einen den ökologischen Fußabdruck der elektronischen Information. Allein für die Produktion der Hardware werden Bodenschätze, wie seltene Erden, meist nicht umweltfreundlich abgebaut und für die Übermittlung von Daten werden beachtliche Mengen Energie verbraucht. Wissenschaftliche Studien des Fraunhofer-Instituts und des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung belegen, dass digitale Presseerzeugnisse aus ökologischer Sicht nicht per se vorzuziehen sind. Es kommt vor allem auf die individuellen Nutzungsgewohnheiten der Konsument:innen und die genutzte Hardware bzw. die Qualität und Herkunft des bedruckten Papiers an.

Und unsere Zeitung besteht - wie die meisten Anzeigenblätter - z. B. aus recyceltem Altpapier. Dies trägt erheblich zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz bei. Gegenüber Frischfaserpapier werden bei der Herstellung von Recyclingpapier bis zu 50 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser sowie CO2-Emissionen und Abfall eingespart.

 

Die Mythen

 

Zum anderen beruht der Einwand auf Mythen, die die Papierindustrie umringen und die sich entkräften lassen.

 

Mythos 1: Kostenlose Lokalzeitungen sind Wegwerfprodukte

Fakt 1: Kostenlose Zeitungen sind Teil des Altpapierkreislaufs.

Deutschland ist Spitzenreiter beim Papierrecycling. Papierfasern können bis zu zwölf mal recycelt werden. 79 Prozent des verbrauchten Papiers werden erfasst und dem Kreislauf zugeführt. Daraus entstehen z. B. kostenlose Lokalzeitungen und Werbeprospekte.

 

Mythos 2: Für die Papierherstellung werden Bäume gefällt.

Fakt 2: Die Papierindustrie ist ein Resteverwerter.

Es müssen aufgrund der Abnutzung der Fasern beim Recyclingprozess stets auch Papiere mit Frischfaseranteil in den Umlauf gebracht werden. Das dafür benötigte Holz stammt in Europa überwiegend aus Sägewerksabfällen oder Durchforstungsholz. Das sind dem Wald entnommene schwache Bäume, die stärkeren Bäumen Platz zum Wachsen nehmen. Zellstoff aus dem außereuropäischen Ausland, der für die deutsche Papierherstellung verwendet wird, stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Forstflächen, auf denen so viele Bäume gepflanzt wie gefällt werden. Rohstoffe aus gerodeten Regenwäldern kommen in der deutschen Papierindustrie nicht zum Einsatz.

Mit 90 Prozent stammt die große Mehrheit der Holzfasern aber aus Europa, wo jedes Jahr 33 Prozent mehr Bäume nachgepflanzt als gefällt werden. So haben sich die europäischen Wälder von 2005 bis 2020 um 58.390 Quadratkilometer vergrößert.

 

Mythos 3 Druckerzeugnisse haben einen hohen Kohlendioxidausstoß.

Fakt: Die Umweltbilanz der Printmedien ist besser als die der digitalen Kommunikation.

Bei durchschnittlicher Nutzung digitaler Endgeräte wird pro Person in Deutschland 739 Kilogramm Kohlendioxid ausgestoßen. Das entspricht sieben Prozent am gesamten Co“-Fußabdruck eines Menschen. Alle Druckerzeugnisse zusammen machen hingegen weniger als ein Prozent des Kohlendioxid-Fußabdrucks einer durchschnittlichen Person in Deutschland aus. Das wäre der Fußnagel des kleinen Zehs des Co2-Fußabdrucks.


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