Patrick Viol

„Brexit ist Rückschritt“ - Europa-Union bedauert britischen Austritt aus EU

Osterholz-Scharmbeck (eb). Der örtliche Kreisverband der Europa-Union beklagt den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Gerade jetzt sei es aber wichtig, die Freundschaften mit Brit*innen zu pflegen, so der Vorsitzende des Kreisverbandes Marcus Oberstedt in seinem Kommentar.
Am 31. Januar trat Goßbritannien aus der EU aus. Die Europa-Union hält das für einen Fehler. Marcus Oberstedt erklärt in seinem Kommentar, warum.Foto: adobestock/rustamank

Am 31. Januar trat Goßbritannien aus der EU aus. Die Europa-Union hält das für einen Fehler. Marcus Oberstedt erklärt in seinem Kommentar, warum.Foto: adobestock/rustamank

„Wir bedauern den Brexit, denn unser Ziel ist ein föderaler europäischer Bundesstaat, der alle Europäerinnen und Europäer in Frieden und Freiheit vereint.
Der Brexit ist und bleibt ein historischer Rückschritt. Er wurde begünstigt durch Unwissen und Unwahrheiten, europaskeptischen und fremdenfeindlichen Populismus, der auch unser Land bedroht.
Freundschaft pflegen
Wir im Kreisverband Osterholz der Europa-Union setzen uns für ein freiheitliches, demokratisches, vielfältiges Europa ein. Wir werden die Verbindung zu den Menschen im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland halten und wo immer möglich ausbauen.
Europa ist auch und gerade auf der Basis von Städtepartnerschaften, des grenzübergreifenden Miteinanders von bürgerschaftlichen Vereinen, Sportbegegnungen und Jugendaustausch gewachsen. Daran wollen wir festhalten und bestehende Freundschaften zu Britinnen und Briten pflegen und neue anstreben.
Keine Zugeständnisse der EU
Das gemeinsame Haus Europa zu errichten, ist ein Generationenauftrag, der weder mit den Römischen Verträgen noch mit Maastricht oder Lissabon abgeschlossen war. Das Brexit-Referendum von 2016 und der am 31. Januar erfolgte Austritt Großbritanniens geben keine endgültigen Antworten auf die Frage nach Großbritanniens künftigem Platz in Europa. Als europäisch engagierte Bürgerinnen und Bürger erwarten wir von der Politik auf allen Ebenen zweierlei. Erstens muss nun alles darangesetzt werden, eine gute Lösung für die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien zu finden. Wir dürfen nicht vergessen, dass in der EU wie im Vereinten Königreich die Lebensentwürfe von Millionen Bürgerinnen und Bürgern vom Ausgang der nun anstehenden Verhandlungen abhängen. Für diese schwierigen Verhandlungen muss allerdings auch klar sein, dass die EU keine Zugeständnisse machen darf, die sie selbst infrage stellen würden. Zweitens erwarten wir zeitnah konkrete, mutige Schritte hin zu einem neuen Konvent, der die EU auf der Grundlage ihrer Werte und Ziele zukunftsfest macht. Die Konferenz über die Zukunft Europas kann nur der erste Schritt dazu sein und die angekündigte Bürgerbeteiligung darf kein Feigenblatt sein.“
 


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