Lion Immoor

Ausgezeichnet nachhaltig

Vier ganz unterschiedliche Projekte zeigen, wie kreativ Nachhaltigkeit in der Region gelebt wird und warum die Volksbank sie erstmals mit 6.500 Euro ausgezeichnet hat.
Freuen sich über die Gewinnübergabe: Die Sieger:innen sowie die Volksbankmitarbeitenden Jan Mackenberg (links) und Pia-Sophie Meyer (rechts).

Freuen sich über die Gewinnübergabe: Die Sieger:innen sowie die Volksbankmitarbeitenden Jan Mackenberg (links) und Pia-Sophie Meyer (rechts).

Bild: Limo

Osterholz-Scharmbeck. In diesem Jahr kürte die Volksbank eG Osterholz Bremervörde erstmalig die Gewinner:innen ihres Nachhaltigkeitswettbewerbs. 6.500 Euro gingen an vier Projekte aus der Region, die ökologisches Engagement und ressourcenschonendes Wirtschaften im sozialen Miteinander verbinden.

„Als Genossenschaftsbank liegt uns Nachhaltigkeit allein aus strukturellen Gründen in der DNA“, meint Jan Mackenberg. Mit den diesjährigen Siegerprojekten – die allesamt auf die Klimaziele der Vereinten Nationen einzahlen – wolle man präsent machen, wie ehrenamtliche und kreative Umweltbildung im Kreis Wirklichkeit werde, so das Vorstandsmitglied. Nachhaltigkeitsmanagerin Pia-Sophie Meyer hat hierfür einen neuen Klimawettbewerb konzipiert und die besten Ideen mit einer Jury ausgewählt.

Seit November 2023 treibt sie in der Volksbank das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ voran, blickt dabei auf ökologische, aber vor allem auch soziale Aspekte. „Unsere vielfältigen Gewinnerkonzepte bilden die Region von Bremervörde bis Osterholz toll ab“, findet Meyer.

 

Baumpatenschaft und Moore entkusseln

Platz 3 teilten sich gleich zwei Projekte. Unter anderem gingen 750 Euro an den Förderverein ‚Windpark Kuhstedt‘. „Wir waren lange auf der Suche nach einem zentralen Ort für alle Bewohner, der die Bindung zum Ort stärkt“, erzählt Dr. Christian Janz. Mit Unterstützung der Kirche habe man nun einen Taufwald gestaltet, in dem Kuhstedter schon in jungen Jahren eine Baumpatenschaft übernehmen können. „Ein erster Gründungsbaum und weitläufige Grünflächen bilden das Zentrum des Taufwaldes“, erklärt Janz. Auf den Freiflächen initiiere man immer wieder neue ökologische Projekte, häufig in Kooperation mit dem angrenzenden Kindergarten. Erst kürzlich haben die Kuhstedter Kids Nistkästen bemalt, die ab sofort den idyllischen Ausflugsort zieren.

Über weitere 750 Euro durften sich der NABU und die KGS Hambergen freuen. Seit vielen Jahren machen sich Siebtklässler:innen der kooperativen Gesamtschule auf den Weg ins Hamberger Moor, um das Sumpfland von Bewuchs zu befreien. Hierfür durchlaufen die tatkräftigen Schüler:innen vorab einen Kennlerntag mit dem NABU, inklusive Moorbad und Probeentkusseln. Anfang des Jahres geht es dann richtig ans Werk.

„Ein ganzer Schultag wird dann dem Entkusseln des Heils- und Springmoores gewidmet“, berichtet Dietmar Wonneberger, der die Aktion alljährlich mit seiner Kamera festhält. Außerdem erfolge immer eine feierliche Übergabe der Moor-Patenschaft in der Aula der KGS, sagt der NABU-Aktive. „Vom Preisgeld, das wir mit der Schule teilen, will man das ‚Grüne Klassenzimmer‘ der KGS erneuern“, weiß Wonneberger. Auch sonst widme sich der Naturschutzbund zunehmend der Arbeit mit Kindern – erst kürzlich feierte man das 30-jährige Bestehen auf einem Kinderbauernhof.

 

2. Platz: Beschäftigungsgesellschaft

Auf Platz 2 landete die Bremervörder Beschäftigungsgesellschaft. Der gemeinnützige Verein fokussiert sich seit über 20 Jahren auf die nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Im Second-Hand-Shop, einem Möbelmarkt, einer Fahrradwerkstatt und einem Geschäft für Haushaltswaren finden Kunden aufbereitete Stücke aus Bremervörde zu fairen Preisen. „In unseren Läden beschäftigen wir meist Menschen mit physischer oder psychischer Beeinträchtigung, die so einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen können“, erklärt Sabine Schumacher.

Um die Kulturarbeit in der Kleinstadt voranzutreiben, organisiert die Gesellschaft Konzerte und Lesungen im Möbelmarkt und bietet lokalen Talenten die Chance ihre Kunst im Atelier zu zeigen. Eine große Besonderheit: „Banner, die wir zu Werbezwecken verwenden, werden bei uns weiterverarbeitet und kehren als modisches Accessoire zurück unter die Leute“, so Schumacher.

 

Eigenes Gemüse anpflanzen

Die Goldmedaille im Nachhaltigkeitswettbewerb sicherte sich aber die Osterholzer Findorffschule. 3.000 Preisgeld fließen hier in den integrativen Nutzgarten, in dem die Grundschüler:innen ihr eigenes Gemüse anbauen und pflegen. „An einem zentralen Draußentag dreht sich alles um die Kultivierung des Gartens, begleitet von Lehrkräften und Eltern“, berichtet Sven Uhrhan vom Freundeskreis der Schule. Einige Monate später gehe es an die Ernte und Verarbeitung der regionalen Produkte. „In der Findorffschule wird dann gemeinsam mit den Kindern gekocht, ein anderer Teil der Ernte während der Nachmittagsbetreuung verköstigt“, so das Vorstandsmitglied. Die Jury überzeugte am Projekt vor allem das Zusammenwirken ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Faktoren, die nachhaltiges Engagement aktiv sichtbar machen. Fürs kommende Jahr ist die Fortführung des Klimawettbewerbes geplant.


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