Auf dem Weg in den Arbeitsmarkt - Zusammenarbeit zwischen dem Jobcenter und der Jugendwerkstatt
Gemeinsam mit der Jugendwerkstatt des Landkreises wurde erstmalig ein neuer Schulabschlusskurs etabliert, der es Jugendlichen ermöglicht, außerhalb der Schule ihren Hauptschulabschluss zu erwerben und so bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten.
„Bereits seit vielen Jahren spielt bei uns im kommunalen Jobcenter die Nähe zum Kunden eine wichtige Rolle“, erklärt Landrat Bernd Lütjen. Daher habe man gemeinsam mit den Gemeinden und der Stadt im Jahr 2005 entschieden, die Leistungssachbearbeitung direkt in den Rathäusern anzubieten. „So profitieren die Kundinnen und Kunden von der Erreichbarkeit in der Nähe und dem direkten Ansprechpartner vor Ort“, berichtet der Landrat weiter. Zusätzlich gibt es in den Gemeinden auch regelmäßige Sprechzeiten für die Arbeitsvermittlung. Diese findet ebenfalls bewusst dort statt, wo die Kundinnen und Kunden wohnen. „Leistungsgewährung und Arbeitsvermittlung“ gehören unmittelbar zusammen.
Das kommunale Jobcenter ist bestrebt, die Angebote für seine Kundinnen und Kunden immer weiter zu optimieren. So gibt es verschiedene Projekte, wie „JobFirst“, bei dem Jobcoaches neue Kundinnen und Kunden unmittelbar nach der ersten Antragstellung bei der Arbeitsplatzsuche unterstützen.
Eine besondere Zusammenarbeit wurde jüngst zwischen dem Jobcenter und der Jugendwerkstatt des Landkreises entwickelt. „Es gibt leider immer noch einen kleinen Anteil an jungen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen die Schule ohne Schulabschluss verlassen“, berichtet die zuständige Dezernentin Schumacher. „Mit all den Auswirkungen, die es für den weiteren Berufsweg mit sich bringt.“ Diese jungen Menschen sollten mit ihrer Situation nicht alleine gelassen werden. So entstand die Idee, in der Jugendwerkstatt einen Schulabschlusskurs einzurichten. Gemeinsam mit der Volkshochschule Osterholz-Scharmbeck/Hambergen/Schwanewede e.V. und der Bildungsstätte Bredbeck wurde ein Konzept entwickelt, dass das Ziel hat, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit des Hauptschulabschlusses zu geben. Gleichzeitig sollen soziale und politische Kompetenzen gestärkt und Unterstützung zur persönlichen Berufs- und Lebensplanung gegeben werden. So sieht der Stundenplan neben klassischen Fächern wie Deutsch, Mathematik oder Biologie auch Module der Berufswegplanung und Lebenswegplanung vor.
Der erste Kurs startet am 16. September. Bereits seit dem 15. August läuft die Vorbereitungsphase. Insgesamt 19 junge Menschen haben sich für das Gemeinschaftsprojekt des Jobcenters, des Jugendamtes, der Volkshochschule und Bildungsstätte gefunden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendwerkstatt sind gespannt, wie das neue Angebot anläuft. „Wir hoffen natürlich, dass wir in knapp einem Jahr möglichst viele Schulabschlüsse überreichen können und somit für die Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Beitrag für den Einstieg in den Arbeitsmarkt geschaffen haben.“ Die Stärke eines kommunalen Jobcenters, nämlich die Verknüpfung der Angebote vor Ort, wird an diesem Projekt besonders deutlich.