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„Aktiv mobil - länger gesund“ Gemeinde Ritterhude analysiert Alltagsmobilität

Ritterhude (eb). Gesundheit - eines der wichtigsten Themen unserer Zeit und eines, das jeden Menschen betrifft. Fast jeder von uns versucht täglich, sich gesund zu verhalten: Gesund essen, sich bewegen, Hände waschen, regelmäßig zum Arzt gehen. Gesund ist man dann, wenn man nicht krank ist. Oder?

Für die Wissenschaftlerinnen um Prof. Dr. Gabriele Bolte am Institut für Public Health und Pflegeforschung ist Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität. Denn ein jeder Körper altert, die Beweglichkeit und Kraft nimmt ab und die Wahrscheinlichkeit, eine chronische Krankheit zu entwickeln, nimmt mit dem Alter zu.
Dennoch kann man ein erfülltes Leben haben, wozu auch das Gefühl zählt, am Leben teilhaben zu können, sich selbst versorgen zu können und nicht einsam zu sein. Eine Möglichkeit, diese Faktoren zu fördern, ist aktive Mobilität.
In Ritterhude läuft seit fast einem Jahr das Projekt „Aktiv mobil - länger gesund“ unter der Leitung des Instituts für Public Health und Pflegeforschung. Ein Projektteam aus Wissenschaftlerinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung beschäftigt sich damit, das Thema Zufußgehen und Fahrradfahren als Alltagsmobilität im Alter in der Stadtplanung der Gemeinde Ritterhude zu stärken.
Ein erster Schritt im Projekt war zu erfassen, wie viele ältere Menschen ab 60 Jahren in Ritterhude leben, wo sie leben und wie gut ihr Zugang zu Nahversorgungsangeboten (Supermarkt, Bäcker, Fleischerei, Apotheke) ist. Ritterhude liegt randstädtisch an Bremen und hat im Vergleich zu anderen Gemeinden gute Versorgungsstrukturen. Vor allem mit dem Auto kommt man schnell und komfortabel ans Ziel. Aber was passiert, wenn man irgendwann nicht mehr mit dem Auto fahren kann? Können die Ritterhuder auch ohne Auto wichtige Alltagsziele erreichen?
Für eine genauere Analyse wurden einige Ortsteile auch in kleinere Quartiere unterteilt. Die Analyse der Altersstruktur und Erreichbarkeit von Nahversorgungsangeboten wurde auf Karten erfasst und ist nun veröffentlicht worden. Ab sofort stehen die Karten auf der Homepage der Gemeinde Ritterhude (www.ritterhude.de) für interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Herunterladen bereit.
Die Analyse zeigte, dass der Anteil der Personen über 60 Jahre in Ritterhude sehr unterschiedlich verteilt ist. Besonders viele ältere Menschen leben in Ihlpohl und Platjenwerbe sowie in einigen Quartieren in Alt-Ritterhude. Dort sind 35 bis 45% der Bewohnerinnen und Bewohner über 60 Jahre alt.
Um die Erreichbarkeit von Versorgungsangeboten zu messen, wurde ein 2-Kilometer-Radius für die Erreichbarkeit per Rad und 500 Meter für einen Fußweg angelegt. Es zeigt sich, dass Supermarkt, Bäcker, Fleischerei oder Apotheke für einen Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner in Ihlpohl, Platjenwerbe und Alt-Ritterhude gut mit dem Rad erreicht werden können. Für die Ortsteile Lesumstotel, Werschenrege und Stendorf gilt dies nur zum Teil. Sie müssen meist mehr als 2 Kilometer zurücklegen, um sich zu versorgen. Ein reiner Fußweg zu diesen Angeboten fällt für diese Ortsteile entsprechend schlecht aus, aber auch Bewohnerinnen und Bewohner aus Platjenwerbe können keinen Supermarkt mit einer 500-Meter-Distanz erreichen.
Ebenfalls veröffentlicht werden die Ergebnisse der Befragung der Ritterhuder Bevölkerung 60+ zu Gesundheit, Mobilität und Wohnumgebung, die im Rahmen des Projekts „Aktiv mobil - länger gesund“ in den letzten Monaten in der Gemeinde durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Bolte am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) erfasst und ausgewertet.
Aus den Antworten der Bürgerinnen und Bürger wurden Erkenntnisse über das Mobilitätsverhalten, sowie Bedürfnisse und Bedarfe der Bevölkerung in Bezug auf das Zufußgehen und Radfahren gewonnen.
Bei Rückfragen zum Projekt „Aktiv mobil - länger gesund“ oder zu konkreten Ergebnissen wenden Sie sich gerne an Lena Oeltjen, Gemeinde Ritterhude, Telefon 04292/889-164 oder l.oeltjen@ritterhude.de.


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