

Lilienthal. Die Rückschau zeigt technische Herausforderungen, pandemiebedingte Einbrüche und neue Perspektiven als Lernort.
Zehn Jahre nach der feierlichen Inbetriebnahme des historischen Nachbaus des 27-füßigen Großteleskops zieht die Telescopium-AG der AVL eine ereignisreiche Bilanz. Der Blick zurück zeigt technische Herausforderungen, pandemiebedingte Einbrüche – und eine Entwicklung hin zu einem außerschulischen Lernort.
Am 28. November 2015 wurde das Telescopium im Borgfelder Landhaus mit einer Eröffnungsfeier eingeweiht. Seitdem hat der Nachbau nicht nur unzählige Besucherinnen und Besucher angezogen, sondern auch eindrucksvoll gezeigt, wie vor mehr als 230 Jahren praktische Astronomie betrieben wurde.
Die Corona-Zeit von 2020 bis 2023 brachte einen drastischen Einbruch der Gästezahlen. Im Führungskreis stand die Frage im Raum, wie der aufwändige Nachbau finanziell erhalten werden kann, wenn Besuchsführungen ausfallen. Trotz der schwierigen Phase blieb das Interesse am Telescopium bestehen.
Faszinierende Blicke ins All
Bei gutem Wetter ermöglicht die Optik des 27-füßigen Instruments – rund acht Meter Brennweite – eindrucksvolle Beobachtungen. Zu sehen waren Jupitermonde oder die Ringe des Saturn. Darüber hinaus dient das Telescopium inzwischen auch als offizieller Trauungsort des Standesamtes Worpswede. Mehrere Paare haben dort bereits geheiratet.
Schon früh gab es Überlegungen, den Nachbau als außerschulischen Lernort zu etablieren. Schulbesuche aus der Umgebung belegten das große Interesse. Innerhalb der Telescopium-AG wurden dafür eigens Lehrmaterialien entwickelt.
Im Jahr 2023 wurde die Idee konkret: Mit der Unterstützung des Hochschulprofessors Dr. Wolfgang Osten entstand eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen. Zudem gelang der Kontakt zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, über das erhebliche Fördermittel bereitgestellt werden konnten.
Zwei Studierende der Luft- und Raumfahrt arbeiteten bereits am Telescopium, inzwischen absolviert eine dritte Studentin ihre Semesterarbeit dort. Die AG begleitet die wissenschaftliche Arbeit und ermöglicht die praktischen Teile der Untersuchungen am historischen Balkenwerk.
Der Vortrag am 16. Dezember beginnt um 19.30 Uhr und findet im AVL-Vereinsheim (Wührden 17) statt.


