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Ralf G. Poppe

Ungebrochener Widerstand

Haaßel. Die Bürger:innen aus Haaßel, die sich gegen eine geplante Mülldeponie im Naturschutzgebiet wehren, wollen notfalls auch eine gerichtliche Überprüfung beantragen, um sich für ihr Anliegen einzusetzen.
Mehr als 50 Einwohner:innen machten ihre Ablehnung gegen die geplante Bauschutt-Deponie im Naturschutzgebiet deutlich.

Mehr als 50 Einwohner:innen machten ihre Ablehnung gegen die geplante Bauschutt-Deponie im Naturschutzgebiet deutlich.

Der 24. Juli ist in Haaßel mittlerweile traditionell zum Tag des öffentlichen Widerstands gegen die geplante Deponie für belasteten Bauschutt geworden. Daher trafen sich jüngst über 50 Einwohner:innen am Ortsmittelpunkt, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen.
In diesem Jahr kamen sogar noch weitaus mehr Leute zusammen als in den Vorjahren. Und dass, obwohl einige Personen coronabedingt ihre Teilnahme absagen mussten.
 
Kein Bauschutt ins Naturschutzgebiet
 
Mit dem Wunsch, es sollten zum Treffen der Haaßeler:innen keine Politiker:innen anreisen, um Wahlkampf zu machen, brachte Einwohner Thomas Kück, Mitglied im Gemeinderat Selsingen, die Wünsche der Dorfbewohner:innen bereits im Vorfeld des Treffens auf den Punkt. Denn die Anwohner:innen haben genug von leeren Versprechungen. Sie möchten keine Wahlkampfansprachen vor Ort mehr hören. Vor allen Dingen wollen sie jedoch keine Deponie für belasteten Bauschutt im Naturschutzgebiet des Ortes.
So kam es am Sonntag nach der Anmoderation durch die Anwohnerin und Mutter Ann-Christin Siemens lediglich zu einer informativen Ansprache des Vorsitzenden der Bürgerinitiative (BI) gegen die geplante Deponie in Haaßel, Walter Lemmermann.
Er informierte darüber, dass im laufenden Planänderungs- und Ergänzungsverfahren zur Deponie in Haaßel vom Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg (GAA) Ende Juni ein Erörterungstermin für den 15. Juli festgelegt worden war. Noch kurzfristiger wäre der besagte Termin am 6. Juli mit Verweis auf die aktuelle Pandemie jedoch wieder abgesagt worden. Die BI habe den Ablauf der nun geplanten Onlinekonsultation erläutert. Zusätzlich wurden die wichtigsten Einwendungen der BI sowie des NABU dargestellt. Er lägen eine Vielzahl von formalen bzw. fachlichen Kritikpunkten vor. Zusätzlich fehlten weiterhin wichtige Planungsunterlagen, um das Gesamtvorhaben zu beurteilen.
Die Vielzahl der eindeutig kritischen Stellungnahmen vom Landkreis, Gemeinden und NABU bestärke die BI, so Lemmermann, in ihrem Anliegen, eine Deponie für belasteten Bauschutt in einem Naturschutzgebiet zu verhindern. Die BI würde notfalls auch eine gerichtliche Überprüfung beantragen.
www.deponie-haassel.de


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