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Landfrauen treten wieder in die Pedale

Selsingen (eb). Die Selsinger Landfrauenverein starteten zu einer 4-tägigen Fahrradtour an Weser, Fulda und Werra.

Mit 31 Teilnehmerinnen starteten die Landfrauen in Richtung Hann. Münden. Steffen Schröder von der Firma Schmätjen lud am frühen Morgen alle Fahrräder auf und in Hannover stieg der Fahrradguide Jens Sittig zu, der den Landfrauen alles Wichtige der Strecke erklärte.
Die erste Etappe begann in Bad Karlshafen mit einer kurzen Stadtbesichtigung. Hier sprudelt seit 1838 eine heilkräftige Sole, die Bad Karlshafen zu einem anerkannten Heilbad werden ließ. Eine Besonderheit der Stadt ist, wo andere Städte in der Stadtmitte ihren Marktplatz haben, hat Bad Karlshafen einen Hafen. Heute nur noch für Freizeitboote. Die Landfrauen beeindruckte auch der Ort Oedesheim mit seinen vielen Fachwerkhäusern. Der nächste Stopp wurde beim Kloster Bursfelde eingelegt. Eine Besichtigung war möglich. Früher konnte man sich nicht einigen, ob das Kloster katholisch oder evangelisch wird. Man teilte es räumlich, so waren beide Konfessionen unter einem Dach. Einige Landfrauen stimmten spontan das Lied "Geh aus mein Herz" an. Weiter ging es mit den Rädern entlang der Weser, oft bergauf - bergab, durch das Weserbergland nach Hann. Münden.
Am zweiten Tag brachte der Bus die Teilnehmenden nach Kassel an die Fulda bzw. zur Wilhelmshöhe. Die Zeit ließ es nicht zu, alles von der Wilhelmshöhe anzuschauen. Die Wilhelmshöhe ist eine Tagestour wert, mit dem Herkulesdenkmal, Löwenburg, Burgruine, Wasserspiele, engl. Garten usw. Sie gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Die Stadt Kassel streiften die Frauen nur kurz. Der Guide erklärte, Kassel ist 1943 bombardiert und zerstört worden, so ist sie eine junge Stadt und hat keine typische Altstadt. Die Landfrauen radelten los auf gut ausgebauten Radwegen, durch eine wunderschöne Landschaft in Richtung Hann. Münden. Viel Natur, aber auch hübsche kleine Orte, die zur Pause einluden bescherten den Teilnehmerinnen einen wunderschönen Tag. Ziel war der Weserstein. Der Weserstein markiert den Zusammenfluss von Fulda und Werra zur Weser auf der Flussinsel Tanzwerder. Seit 1899 steht der Stein am Ursprungsort der Weser. Nach der Ankunft war eine Stadtführung von Hann. Münden geplant. Hann. Münden wird auch Fachwerk- und Dreiflüssestadt genannt. Ein wunderschönes Rathaus, das Welfenschloss und über 700 alte Fachwerkhäuser aus sechs Jahrhunderten waren beim Rundgang zu bewundern. In der St. Blasius-Kirche, eine Hallenkirche, stimmten wieder einige sangesfreudige Landfrauen spontan das Lied: "Lobe den Herrn meine Seele" an. Mit vielen neuen Eindrücken ging der zweite Tag dem Ende zu und alle freuten sich auf Tag Drei.
Am nächsten Tag ging es mit dem Bus an die Werra nach Eschwege. Eschwege wurde bekannt durch seine Tuch- und Lederherstellung. Dieses ist heute noch ein Industriezweig. Nach dem Abladen der Räder, ging das Radeln mit Sonnenschein los. Die nächste größere Pause war in der alten Salzsiederstadt Bad Sooden-Allendorf. In gesunder Salzluft, wurde den Landfrauen das Gradierwerk erklärt. Diese Stadt hat wieder viele Fachwerkhäuser, die sehr unterschiedlich aussahen. Dieses kommt davon, dass viele Zimmerleute aus unterschiedlichen Regionen die Stadt aufgebaut haben. Stadttore und das Pfennighaus sind noch gut erhalten. Im Pfennighaus wurden früher die Zölle und Steuern eingetrieben. Bald wurde es Zeit weiterzuradeln in Richtung Witzenhausen. Nebenbei lernten die Landfrauen die Meerrettichpflanze kennen, die überall am Wegesrand oder auf den Weiden wächst. Viel leckerer waren die Kirschen in Richtung Witzenhausen, der Kirschenstadt. So ging ein langer Radlertag langsam zu Ende.
Die letzte Etappe fing etwa 10 Kilometer vor Polle an. An diesem Tag radelten die Teilnehmerinnen ca. 50 Kilometer in Richtung Heimat. Pause machten sie in Bodenwerder, der Münchhausenstadt. Schon während der Busfahrt wurden viele Sagen vom "Lügenbaron" Münchhausen erzählt. Vom halben Pferd, den aufgespießten Enten oder den Baron auf der Kanonenkugel. In der Innenstadt sind um den Brunnen viele bemalte Stühle aufgestellt, die mit Märchenbilder bemalt sind, z.B. Frau Holle oder Hänsel und Gretel usw. Weiter ging es nach Hajen, dort steht am Weserufer ein Denkmal von vier Treidlern. Treidler zogen früher, vom Ufer aus, die Schiffe auf der Weser. Dieses gab es bis zur Erfindung der Motoren. In Grohnde nahm die Fähre die Landfrauen mit ans andere Weserufer und der Bus war schon in der Nähe. Ein letztes Mal hieß es Fahrräder aufladen. Alles hat ein Ende, auch so eine tolle Tour. Nun freuen sich die Selsinger Landfrauen auf 2023, denn nach der Tour ist vor der Tour!


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