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Schülervertretung im Dialog

Beim ersten gemeinsamen Treffen der Schülervertretungen aller weiterführenden Schulen auf dem Bremervörder Campus wurde deutlich, wie konkret, engagiert und selbstbewusst Jugendliche ihre Stadt mitgestalten wollen – und dass aus Ideen nun politischer Anspruch werden soll.

 

Gespannt lauschten die Schüler:innen dem Gesagten und wirkten auch selbst mit.

Gespannt lauschten die Schüler:innen dem Gesagten und wirkten auch selbst mit.

Bild: Rgp

Bremervörde. Kürzlich haben sich erstmals die Schülervertretungen aller weiterführenden Schulen auf dem Bremervörder Schulcampus zu einem gemeinsamen Treffen versammelt. Trotz anfänglicher Skepsis und organisatorischer Herausforderungen bewertete man das Treffen als Erfolg.

In einer Atmosphäre von Motivation und Teamgeist tauschten die Schüler:innen ihre Ideen und Wünsche aus. Zudem präsentierten sie konkrete Vorschläge, um ihre Heimatstadt für Jugendliche lebenswerter zu machen.

 

Umfrageergebnisse als Grundlage für Veränderungen

Zwei Jahre lang hat die AG „Junge Menschen und Schule“ an dem gemeinsamen Projekt gearbeitet, Geduld aufgebracht sowie stetig Hindernisse überwunden. „Es war nicht immer einfach, alle Schulen und Interessen unter einen Hut zu bringen“, erklärt Claudia Brandtjen, eine der Moderatorinnen des Treffens. „Aber es hat sich gelohnt. Heute sehen wir, wie viel Energie und Engagement in diesem Raum steckt.“ Der Anlass des Treffens war die Auswertung der Umfrage „Bremervörde für Dich”, bei der die Schüler:innen gefragt wurden, an welchen Orten in Bremervörde sie sich wohlfühlen, bzw. welche Orte sie eher als problematisch empfinden. Sie sollten außerdem ihre Veränderungswünsche formulieren, um Bremervörde zu einem besseren Ort für junge Menschen zu machen.

„Die Ergebnisse haben uns überrascht – im positiven Sinne“, so Dagmar Weidler, ebenfalls eine der Moderatorinnen. „Die Schüler waren nicht nur sehr offen in ihren Antworten, sondern haben auch sehr konstruktive Vorschläge gemacht.“

Nachdem die Umfrageergebnisse präsentiert worden waren, hatten die Schüler Gelegenheit, sich in kleinen Arbeitsgruppen mit diesen Ideen zu beschäftigen. „Es war beeindruckend zu sehen, wie engagiert und kreativ die Jugendlichen gearbeitet haben“, berichtete Lena Verhoeven, Lehrerin des Gymnasiums. „Sie sind hungrig nach Veränderung und bereit, Verantwortung zu übernehmen.“

 

Hochmotivierte Arbeitsgruppen

„Wir waren wirklich gespannt“, sagten Dörte Grimm und Christine Meißner, Lehrerinnen der Hauptschule, „ob die Jugendlichen sich vertrauensvoll auf die schulübergreifende Zusammenarbeit einlassen.“ Den Beweis traten die Schülervertretungen sehr selbstverständlich an. In den Arbeitsgruppen gingen sie aktiv auf die Ideen und Wünsche der Umfrage ein und entwickelten konkrete Vorschläge. Diese reichten von der Verbesserung der Infrastruktur in der Stadt bis hin zu kulturellen Angeboten für Jugendliche. „Wir wollen daran arbeiten, das Freizeitangebot für uns zu erweitern“, berichteten die Schüler:innen. „Wir brauchen einen dritten Raum neben Schule und Familie. Und wir wollen gerne konkret daran mitarbeiten.“

Nach der Arbeit in den Gruppen trugen die jungen Menschen ihre Ergebnisse in einem Plenum vor. Die Atmosphäre war von einem klaren Gefühl der Selbstwirksamkeit geprägt. Es war spürbar, dass die Jugendlichen an ihre eigenen Ideen und an den Erfolg ihrer Arbeit glaubten. Jeder Vorschlag wurde von den anderen mit großem Interesse verfolgt, und nach jeder Präsentation gab es spontanen Applaus.

„Es war wirklich schön zu sehen, wie alle so respektvoll miteinander umgegangen sind“, sagte Maren Jebram, Lehrerin an der Realschule. „Das zeigt, was für eine gute Erfahrung es für die Schüler und Schülerinnen ist, zusammenzuarbeiten, um Veränderungen zu bewirken.“

 

Weitere Treffen

Das Treffen endete mit dem festen Plan, sich noch einmal zu versammeln, um die gesammelten Wünsche und Ideen so aufzubereiten, dass sie an die politischen Entscheidungsträger der Stadt und unterstützende Organisationen weitergegeben werden können. „Das ist der nächste Schritt“, so Katja Drost von der Schule am Mahlersberg. „Wir wollen, dass die Ideen nicht nur auf dem Papier bleiben, sondern dass die Jugendlichen Unterstützung bekommen, sie tatsächlich umzusetzen.“ Die Schülervertretungen zeigen sich zuversichtlich, dass sie mit ihrem Engagement und ihrer Stimme etwas bewegen können. „Wir wollen etwas für uns verändern“, betonten die Schüler und Schülerinnen zum Abschluss.


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