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Ute Mahler-Leddin

Diamantene Hochzeit im Kreise der Familie

Alfstedt. Das Fest der Diamantenen Hochzeit zu feiern, ist eine seltene und besondere Ehre für Paare. 60 Jahre - eine lange Zeit. Dieses besondere Fest konnten kürzlich Meta und Hans Föllmer aus Alfstedt feiern. „Wegen der Corona-Krise leider nur im engsten Familienkreis im heimischen Garten mit dem gebührenden Sicherheitsabstand, aber trotzdem war es ein wunderschöner Tag“ sagte das Jubelpaar unisono.
 
Ehepaar Föllmer aus Alfstedt erinnerte sich gerne an die Zeit des Kennenlernens zurück.

Ehepaar Föllmer aus Alfstedt erinnerte sich gerne an die Zeit des Kennenlernens zurück.

Bild: Picasa

Alfstedt. Das Fest der Diamantenen Hochzeit zu feiern, ist eine seltene und besondere Ehre für Paare. 60 Jahre - eine lange Zeit. Dieses besondere Fest konnten kürzlich Meta und Hans Föllmer aus Alfstedt feiern. „Wegen der Corona-Krise leider nur im engsten Familienkreis im heimischen Garten mit dem gebührenden Sicherheitsabstand, aber trotzdem war es ein wunderschöner Tag“, sagte das Jubelpaar unisono.
Kennengelernt haben sich die beiden rüstigen Rentner am 31. Januar 1958 beim Fasslom in Armstorf, in der Börde Lamstedt. Der pfiffige Armstorfer Hans Föllmer überließ der damals 19-jährigen Meta seine Taschenlampe für den sicheren Heimweg, um einen Grund für ein Wiedersehen zu haben. Es funktionierte im doppelten Sinne - Meta kam sicher nach Hause und ein erneutes Treffen sorgte dafür, dass die ersten Funken übersprangen.
Heirat aus Liebe
Bereits zwei Jahre später heirateten die beiden Armstorfer - aus Liebe, wie sie immer wieder betonten, und nicht weil sie „mussten“ - und der Vater der Braut gab der noch unter 21-jährigen gerne die Erlaubnis für den „feschen jungen Mann“. Am 22. April 1960 wurde kirchlich in Lamstedt geheiratet und anschließend im Gasthof Steffens in Armstorf mit knapp 200 Leuten tüchtig gefeiert. „Die Nachbarn haben für die Hochzeitssuppe fleißig mit Klöße gedreht, so war das damals“, erinnert sich das Paar gerne zurück an die Zeit. Früher war es auch üblich, den Hausstand eines jungen Paares während der Hochzeitsfeier zu kontrollieren. Nach dem Essen machten sich also ein paar Frauen auf den Weg und inspizierten die Schränke und begutachteten die hausfraulichen Fähigkeiten der Braut. Dumm nur, dass bei einer Kontrolle der Bettwäsche eine der Frauen ein Schmuckstück verloren hatte, das dann von Meta Föllmer beim Kaffeetrinken ein paar Tage später an die rechtmäßige Besitzerin zurückgegeben werden konnte.
Eigenheim in Alfstedt
Nach der Hochzeit bauten das junge Ehepaar in dem wenige Kilometer von Armstorf entfernten Alfstedt, ein gemütliches Häuschen, das einen großen Garten hatte, und zogen 1962 dort ein. Im gleichen Jahr kam auch Sohn Jens zur Welt, 1967 folgte Birgit und machte das Familienglück perfekt. Inzwischen zählen auch drei Enkel und 1 Urenkel zu Familie, ein weiteres Urenkelkind ist in der Zuführung und wird bald erwartet, hieß es schmunzelnd.
Hans Föllmer wurde am 12.12.1934 in Freiwalde/Ostpreußen geboren und kam in den letzten Kriegstagen mit dem Flüchtlingstreck nach Armstorf. Zusammen mit den Eltern landete der damals zehnjährige im März 1945 in der Börde Lamstedt, sein Bruder konnte später zu ihnen dazukommen. Zuerst arbeitete Hans Föllmer als Zimmermann bei Peter Hellwege in Armstorf, anschließend einige Jahre auf Montage auf Helgoland, in Köln und dann in Alfstedt, bevor er gesundheitsbedingt seinen Beruf aufgeben musste und im Betonbau bei Bohlmann in Buxtehude bis zum Renteneintritt arbeitete. Als lizensierter „Bisamrattenfänger“ war Föllmer oft mit seinem Motorroller, Eimer und Harke unterwegs, aber auch beim Angeln traf man den Familienvater oft an. Ein großes Hobby war das Räuchern der Aale im selbst gebauten Räucherofen, dafür wurden schon mal einige Exemplare vom Fischhändler geholt und dann in Gemeinschaftsproduktion des Paares ausgenommen und geräuchert. Das Vereinsleben gehörte ebenfalls immer dazu: Schützenverein, Angelverein, Sportverein, aktiver Feuerwehrmann und als junger Mann begeisterter Faustballspieler für den Armstorfer Verein.
Die Jubiläumsbraut ist als Dritte von vier Mädels in Armstorf aufgewachsen. Die Familie hatte einen Lebensmittelladen und Landwirtschaft - hier musste Meta Föllmer, geborene Blanck, viel mithelfen, wie es früher so üblich war. Später waren dann der Anbau von Gemüse und der große Garten die Erfüllung neben der Kindererziehung. Aber auch im Schützenverein zeigte die Jubelbraut, dass sie ihr Ziel immer im Visier hatte, und wurde 1989 Schützenkönigin.
Garten ist die Erfüllung
Ehepaar Föllmer liebt es auch heute noch im Garten zu werkeln, ein Gemüsegarten ist immer noch vorhanden. Bezeichnend sind die zahlreichen Tomatenpflanzen, die in jedem Jahr selbst vorgezogen und dann gehegt und gepflegt wurden. Aber auch die Tauben und Hühner hatten ihre doppelte Aufgabe - einerseits als Hobby, andererseits als schmackhafte Mahlzeit im Kochtopf.
Feier im Kreise der Familie
Gefeiert hat das rüstige Paar in den letzten sechs Jahrzehnten so manchen Anlass und der Partykeller ist für die zahlreichen Feiern legendär bekannt. Dass die Diamantene Hochzeit nicht gefeiert werden konnte, ist zwar ein kleiner Wermutstropfen, aber die zahlreichen Briefe, Karten, Blumen und Aufmerksamkeiten, die vor der Tür abgegeben worden sind, zeigten, wie viele Menschen in Gedanken bei dem Paar waren. Unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen feierte das Jubelpaar im Kreise ihrer Familie im heimischen Garten und erfreut sich an den schönen Erinnerungen an die letzten Jahre.


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