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Veränderungen und Konstanten

Bremervörde (eb). Das Wohnhaus „Am Buchenknick“ der Lebenshilfe Bremervörde/Zeven ist seit 20 Jahren das Zuhause für Menschen mit Behinderungen.

Bremervörde (eb). Das Wohnhaus „Am Buchenknick“ der Lebenshilfe Bremervörde/Zeven ist seit 20 Jahren das Zuhause für Menschen mit Behinderungen. „Ich finde es ganz schön hier“, erzählt die 46-jährige Sandra lächelnd, während sie am Küchentisch des Wohnhauses „Am Buchenknick“ sitzt. „Es ist mein Zuhause und ich verstehe mich mit allen gut. Am liebsten gehe ich Eis essen oder spiele Gesellschaftsspiele.“ Auch ihrer Mitbewohnerin Gitta gefällt es hier gut. Zum Einzug hat ihr Vater eine Bordüre in ihr Zimmer gemalt und es so ganz individuell gestaltet. Das war am 1. September 2000 - vor genau 20 Jahren wurde das Wohnhaus eröffnet. Sandra und Gitta sind Bewohnerinnen der ersten Stunde und die Bordüre ziert übrigens noch heute das Zimmer. Konstante seit zwei Jahrzehnten Eine weitere Konstante der vergangenen zwei Jahrzehnte ist Hauswirtschafterin Heli Willen, die nach wie vor „Am Buchenknick“ arbeitet. „Die 21 Klientinnen und Klienten kamen am Einzugstag zeitlich versetzt, sodass man auf jede einzelne Person eingehen konnte“, erinnert sie sich. „Einige hatten bis dahin noch bei ihren Eltern gewohnt. Das war also schon aufregend.“ Der Start des Wohnprojektes war aber auch für die damals sieben Mitarbeiter*innen eine außergewöhnliche Zeit. „Das ganze Team war neu. Bei einem gemeinsamen Frühstück, eine Woche vor der Eröffnung, haben wir uns alle kennengelernt“, erzählt Gitta Wulf, die heute als stellvertretende Leiterin des Wohnbereichs der Lebenshilfe Bremervörde/Zeven tätig ist. „Wir mussten am Anfang erst einmal einiges austesten, aber es lief dann alles schnell Hand in Hand.“ Mittlerweile leben 24 Bewohnerinnen und Bewohner im Wohnhaus, von denen zehn bereits seit der Eröffnung hier daheim sind. Sie sind zusammen mit dem Haus älter geworden, das auch sehr auf die Bedürfnisse älterer Menschen mit Behinderungen ausgerichtet ist. Dadurch ist der Unterstützungsbedarf gestiegen und das Betreuungsteam auf derzeit 33 Personen angewachsen. Eine Besonderheit der Einrichtung ist die zehnköpfige sogenannte „Seniorengruppe“. Sie setzt sich aus Bewohnerinnen und Bewohnern mehrerer Wohnhäuser der Lebenshilfe Bremervörde/Zeven zusammen. Diese gehen aufgrund ihres Alters keiner Arbeit mehr nach und werden den ganzen Tag über „Am Buchenknick“ betreut. „Die Arbeit mit unseren Klientinnen und Klienten macht mir nach wie vor großen Spaß und ich bekomme sehr viel von ihnen zurück. Man baut eine Bindung auf und ich bin einfach gerne hier“, berichtet Heli Willen. „Wir begleiten sie in den intimsten Momenten. Da muss eine Vertrauensbasis da sein.“ Bauarbeiten eine große Herausforderung 20 Jahre haben zu vielen Veränderungen im Betreuungsteam, bei den Bewohnerinnen und Bewohnern und im Haus geführt. Ein einschneidendes Erlebnis war der Umbau des Gebäudes, der ungefähr ein Jahr dauerte und 2016 abgeschlossen war. Es wurden weitere Zimmer geschaffen, die Gemeinschaftsräume erweitert und eine neue Terrasse angebaut. „Die Bauarbeiten fanden während des laufenden Betriebes statt und waren schon eine große Herausforderung für uns“, konstatiert Matthias Schmidt, der seit 2013 die Einrichtung leitet. Doch das Ganze hat sich gelohnt - nicht zuletzt wegen der großen Gemeinschaftsräumlichkeiten, in denen alle zusammen essen oder auch verschiedenen Freizeitaktivitäten nachgehen können. Unvergessliche Momente Geblieben sind in all der Zeit zahlreiche unvergessliche Momente. „An einem Disco-Abend im ‚Ta-Töff‘ musste mal für einen ehemaligen Bewohner der Strom in der gesamten Diskothek abgeschaltet werden. Nur ohne Licht und Musik konnten wir ihn davon überzeugen, dass es jetzt Zeit ist, zu gehen“, lacht Gitta Wulf. Und auch Erinnerungen an Reisen des Wohnhauses, Grillen bei jeder Wetterlage im Garten oder Sommerfeste für den gesamten Wohnbereich lassen die Augen bei allen erstrahlen. Die nächste große Party lässt allerdings leider etwas auf sich warten: Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Jubiläumsfest auf nächstes Jahr verschoben. „Wir hatten zwar schon einiges geplant, aber dann feiern wir halt das Jubiläum 20 plus eins“, schmunzelt Matthias Schmidt voller Vorfreude.


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