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Ulrich Evers

Tag der offenen Tür und Eröffnungswoche im EigenART-kunstraum

Bremervörde. In Bremervörde wächst ein neues Kulturzentrum. Um es noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, plant die Bremervörder Beschäftigungsgesellschaft gGmbH (BBG) am kommenden Samstag, 5. September, einen Tag der offenen Tür in der Bremer Straße 11.
Freuen sich über die spannenden Events während der Eröffnungswoche im EigenART-kunstraum: Ben Moske, Anja Schlesselmann und Andreas von Glahn (von links).   Foto: ue

Freuen sich über die spannenden Events während der Eröffnungswoche im EigenART-kunstraum: Ben Moske, Anja Schlesselmann und Andreas von Glahn (von links). Foto: ue

„Wir haben immer ein bisschen das Problem, den Leuten zu vermitteln, was hier alles passiert“, sagt Andreas von Glahn, Vorsitzender von Verein Tandem. Schon vor anderthalb Jahren hatte man eine Halle in direkter Nachbarschaft zum Möbelmarkt der BBG angemietet. „Unsere Zielsetzung war es, hier den Kunstraum Eigenart entstehen zu lassen. Wir brauchten einfach mehr Platz“, so von Glahn weiter. Die künstlerische Arbeit sei ein wichtiger Faktor in der sozialpsychiatrischen Arbeit.
Die fand bisher in der Niederlassung in der Ritterstraße statt. Seit 2004 leitete hier Anja Schlesselmann das Offene Atelier. Alle 14 Tage immer montags können sich Erwachsene hier künstlerisch betätigen. Seit vergangenem Jahr begann in Kooperation mit der Tafel das Projekt Kids Art, sodass die Räumlichkeiten in der Ritterstraße schlicht zu klein für künstlerische Ausdrucksarbeit wurden.
Mit Unterstützung der Aktion Mensch war es möglich, die neu angemietete Halle in der Bremer Straße grundlegend umzubauen und hier nicht nur einen Raum für den Eigenart-Shop zu schaffen, sondern auch einen Ort der Transparenz für Kunstschaffende.
 
Breit aufgestellt
 
„Wir verstehen diesen Ort als Kunst- und Kulturzentrum“, so Andreas von Glahn. Die neu geschaffenen Räumlichkeiten stehen aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung und sind somit für künstlerische Projekte oder Vortragsveranstaltungen buchbar. „Wir werden den Ort sicher schnell mit Leben füllen“, ist sich von Glahn sicher.
„Wir haben vor vier Wochen schon mit dem Shop angefangen. Aber mit dem Tag der offenen Tür wollen wir nochmals der Öffentlichkeit präsentieren, wie breit wir aufgestellt sind“, so von Glahn und verweist dabei auf die einzelnen BBG-Bereiche, wie Räderwerk, den Möbelmarkt, Bücheronline oder die Wohnmobilstation, die ebenfalls durch die BBG unterhalten wird.
Für Andreas von Glahn ist es wichtig, deutlich zu machen, dass man in der Lage sei, für Hilfe suchende Menschen den Ort zu finden, der ihnen und ihren Fähigkeiten entspricht. „Das Kulturzentrum sucht schon seinesgleichen“, ist sich von Glahn sicher. „Wir haben sieben Wochen Kultur gemacht unter Corona-Bedingungen. Dem stimmt auch Musiker Ben Moske zu: „Es war uns wichtig, was zu schaffen, was der Künstlerbranche in diesen Zeiten unter die Arme greift, um Kultur nicht einfach sterben zu lassen.“
 
Kulturelle Eröffnungswoche
 
Bereits am Tag der offenen Tür beginnt die Eröffnungswoche im EigenART mit einer besonderen Ausstellung. Unter dem Motto „Bilder - Werke“ werden vom 5. September bis zum 17. Oktober die Arbeiten des Künstlers Gerd Rehpenning gezeigt. Zu sehen sind seine Werke jeweils dienstags bis freitags zwischen 11 und 16 Uhr.
Der Bildhauer und Maler verstarb im Oktober 2018, doch sein Wirken hat deutlich wahrnehmbare Spuren hinterlassen, über die sich Interessierte auch im EigenART-kunstraums informieren können.
Die Filmzeit Kulturbühne zeigt am Montag, 7. September, den Film Systemsprenger. In dem Streifen von Regisseurin Nora Fingscheidt geht es um die Geschichte der neunjährigen Bernadette, die schon in frühen Jahren einen Leidensweg zwischen ständig wechselnden Pflegefamilien, Aufenthalten in Heimen und psychiatrischen Einrichtungen durchmachen muss. Als so genannter „Systemsprenger droht die als aggressiv geltende Bernadette durch alle Raster des Sozialsystems zu fallen. Das mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Drama ist ab 19.30 Uhr zu sehen. Am Dienstag, 8. September, steht der Vortrag von Professor. Dr. Uwe Gonther auf dem Programm der Kulturwoche. Er beschäftigt sich ab 19.30 Uhr unter dem Motto „Hölderlin: Genie und / oder Wahnsinn“ mit der Frage, was die moderne Psychiatrie von dem deutschen Dichter und Lyriker lernen kann. Den Abschluss der Woche bildet am 11. September, ab 19.30 Uhr das Konzert „Nico Lampio“.
Für die Filmvorführung, den Hölderlin-Vortrag und auch das Konzert sind Platzreservierungen erforderlich. Diese können per Mail unter info@tandem-brv.de erfolgen.Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Über eine Spende würde sich das Tandem-Team aber sicher sehr freuen.


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