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Ralf G. Poppe

Der Märchenerzähler und die Seefee

Zeven. Vor gut einer Woche erschien das elfte Schandmaul-Werk „Knüppel aus dem Sack“. Wird es so erfolgreich wie die Vorgängeralben, dann steht der gebürtige Zevener Thomas Lindner an diesem Wochenende abermals an der Spitze der Albumcharts.
Während seine Band den „Knüppel aus dem Sack“ holt, kann Lindner auch der eher feinen Vörder Seefee etwas abgewinnen.

Während seine Band den „Knüppel aus dem Sack“ holt, kann Lindner auch der eher feinen Vörder Seefee etwas abgewinnen.

Vor nunmehr 24 Jahren gründeten sechs Musiker:innen aus der Umgebung von München die Formation Schandmaul. Der Sänger der Mittelalter-Folk-Rock-Band verbrachte seine ersten fünfeinhalb Lebensjahre im Landkreis Rotenburg. Nun veröffentlichte das Sextett sein elftes Studioalbum.
Das neue Album heißt „Knüppel aus dem Sack“, und der Titelsong eröffnet die Liedersammlung mit „hämmernder Moderne“. Der Track ist geradezu prädestiniert, auch in den Playlists von Rammstein-Fans zu landen. Andererseits könnten die auf den 11 Songs gespielten Instrumente teilweise noch aus der Zeit stammen, als die Gebrüder Grimm u.a. das titelgebende Märchen verfassten. Drehleiern, Folk-Flöten und Dudelsäcke untermalen Texte, die Vokalist Lindner nicht nur singt, sondern zudem selbst verfasste.
Vorgaben für die Musiker:innen von außen gibt es keine. Die Band Schandmaul hat alle künstlerischen Freiheiten der Welt. „Es ist unser Bauch und nicht zuletzt das Lied selbst, welche uns eine stilistische Herangehensweise an das Arrangement diktieren“, sagt der 47-jährige Musiker. Und dieser Song hätte förmlich nach einer harten und sperrigen Gewandung geschrien. Weiterhin wird z.B. der „Tatzelwurm“ thematisiert. Zum Schandmaul sei das alpenländische Fabeltier, das 1935 im östlichen Berner Oberland fotografiert worden sein soll, und bis 1984 insgesamt angeblich 80-mal gesichtet wurde, offenen Auges gekommen, lächelt Lindner. Sein „Schandmaul“ sei stets auf der Suche nach alten Geschichten, Mythen und Sagen sei, die es zu vertonen gelte.
 
Konzert-Gastspielreise
 
Denn die konzertlose Zeit ist für das bayrische Sextett bald vorbei, Ende Oktober startet eine Gastspielreise durch 12 deutsche Städte, die zudem Konzerte in der Schweiz und Österreich enthält. Die Konzertreise wird von der mit dem Schandmaul befreundeten Formation Tir Nan Og begleitet werden, die sich dem Irish Fiddle-Folk-Punk verschrieben haben.
Und auch nach Bremervörde will Lindner, der ein Fan der Bremervörder Seefee ist, gerne kommen, wenn die Zeit es zulässt, um aus seinem Kinderbuch „Schandmäulchens Abenteuer“ zu lesen.
Bis dahin heißt es Daumen drücken, dass „Knüppel aus dem Sack“ an diesem Wochenende ganz oben in die Charts einsteigt, und zur Überbrückung eventuell die kommenden Schandmaul-Konzerte in Bremen (11.11.22) und Hamburg (04.12.22) besuchen.
www.schandmaul.de


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