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Daria Celine Leddin

Wachdienst auf der Insel

Lamstedt/Spiekeroog. Unsere freie Mitarbeiterin hat während ihres Urlaubs nicht nur entspannt, sondern sich auch ehrenamtlich für die DLRG engagiert.

Seit fast zehn Jahren fahre ich mit meiner Familie in den Urlaub nach Spiekeroog. Die DLRG-Ortsgruppe Lamstedt übernimmt dort schon seit über 50 Jahren den Wachdienst. In diesem Jahr durfte ich, nachdem ich meinen DLRG-Rettungsschwimmschein Silber gemacht habe, zum ersten Mal auch als Rettungsschwimmerin aktiv an der Aufsicht am Strand teilnehmen.
 
Schwimmer in Lebensgefahr
 
Gleich an unserem zweiten Tag auf Spiekeroog erlebte ich meinen ersten großen Einsatz. Während der Badezeit stürmte plötzlich ein Mädchen auf mich und meinen Vater zu und erzählte, dass ein älterer Herr um Hilfe schrie. Mein Vater lief mit einem Gurtretter ausgerüstet in die Richtung, die das Mädchen uns gezeigt hatte. Aufgrund der hohen Brandung hatten wir den Herren zuvor gar nicht sehen können. Für einen kurzen Moment wusste ich selbst nicht, was ich tun sollte. Dann tat ich jedoch das aus meiner Sicht logischste, was sich auch als einzig richtige Reaktion herausstellte. Per Funk orderte ich Verstärkung, sodass ein anderer Wachgänger meinen Vater bei der Rettungsaktion unterstützen konnte und ich selbst weiterhin ein Auge auf die restlichen Badegäste werfen konnte.
Zum Glück hatten mehrere Passanten bereits versucht den Mann über Wasser zu halten, sodass unsere zwei Rettungsschwimmer ihn sicher ans Ufer bringen konnten. Mit dem DLRG-Ranger, einem kleinen Elektrofahrzeug, konnten wir ihn zu unserer Sanitätsstation weiter oben am Strand bringen, wo er sich nach einem gründlichen Check erst einmal erholen konnte und letztendlich wohlbehalten wieder entlassen wurde.
 
Erste Hilfe und Kindersuchbänder
 
Doch häufig sind es auch die kleinen Dinge, für die wir zuständig sind, zu denen zum Beispiel einige Erste-Hilfe-Leistungen zählen, wie Pflaster kleben, Splitter entfernen, Kühlakkus verteilen oder Essig als Erstversorgung gegen Quallen ausgeben. Außerdem konnten wir auch in diesem Jahr wieder viele unserer beliebten Kindersuchbänder verteilen. Dies sind kleine Silikonarmbänder, in denen eine Nummer eingestanzt ist, zu der wir uns den Namen des Kindes und eine Handy- oder Strandkorbnummer der Eltern notieren, damit niemand verloren gehen kann.
Während meines Urlaubs gab es zudem noch mehrere Personensuchen und einen Tag mit Badeverbot aufgrund des starken Windes. Trotzdem blieb noch Zeit, mit unserem Wachleiter und Bootsführer Jo einige Fahrstunden auf dem DLRG-Rettungsboot zu sammeln. Auf dem Programm standen dabei die für den Wasserrettungsdienst sehr wichtigen Mann-über-Bord-Manöver und außerdem einige Übungen für den Bootsführerschein, den ich gerne im nächsten Jahr machen möchte.
 
„Verkaufen Sie auch Badehosen?“
 
Übrigens: Manche Menschen stellen uns auch skurrile Fragen. Meine Favoriten sind: „Verkaufen Sie eigentlich auch Badehosen?“ und „Kann man die restlichen Pommes noch essen, wenn die Möwen kurz dran waren?“
Weitere Informationen zum Wachdienst auf Spiekeroog gibt es auf der Homepage der DLRG OG Lamstedt unter www.lamstedt.dlrg.de.


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