Vortrag zu Ausgrabungen
Seit Anfang der 2000er-Jahre wurde auf dem Areal des ehemaligen Stalag X B nach Objekten und Artefakten aus dem Kriegsgefangenenlager gegraben. Während es zunächst immer auch darum ging, das historische Lagergelände zu authentifizieren und moralisch-ethische Argumente für die Errichtung einer Gedenkstätte zu gewinnen, steht in der Gegenwart zunehmend das Forschungsinteresse im Vordergrund.
Seit 2022 wird gegraben
In einem seit 2019 laufendem Kooperationsprojekt widmen sich das Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Hamburg, die Gedenkstätte Lager Sandbostel und die Kreisarchäologie des Landkreises Rotenburg (Wümme) der archäologischen Erforschung des ehemaligen Stalag X B Sandbostel. Während zu Beginn der Kooperation non- bzw. minimalinvasive Untersuchungen ausgewählter Bereiche mithilfe geophysikalischer Methoden und Detektorbegehungen im Vordergrund standen, rückte im Sommer 2022 mit ersten Grabungsschnitten ein spezieller Bereich des Kriegsgefangenenlagers in den Fokus.
Aufbauend auf den Ergebnissen der geophysikalischen Prospektion und den Erkenntnissen der Detektorbegehung wurde am Standort des ehemaligen Sonderlagers im Spätsommer 2022 eine zweiwöchige Grabungskampagne durchgeführt. Die zugrundeliegenden Fragestellungen berührten wissenschaftliche Fragen ebenso wie Belange der Denkmalpflege und die Arbeit der Gedenkstätte.
Im Vordergrund stand neben der Klärung sich aus den geophysikalischen Daten ergebender Fragen und der Prüfung des Erhaltungszustandes der Befunde im Boden auch die Bergung von Funden aus einer in den Voruntersuchungen lokalisierten Abfallgrube. In dem Vortrag erläutern Andreas Ehresmann von der Gedenkstätte Lager Sandbostel und die beteiligten Archäologen, PD Dr. Robert Schumann und Lukas Eckert B.A. vom Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie die Entwicklung der Archäologie in Sandbostel und die jüngste Kampagne im ehemaligen Sonderlager, bei dem neue Erkenntnisse gewonnen und zahlreiche Artefakte geborgen werden konnten. Der Vortrag ist jetzt als Audiomitschnitt mit den hinterlegten Powerpoint-Folien auf dem Youtube-Kanal der Gedenkstätte Lager Sandbostel unter https://youtu.be/n3ioh1ogjKw abrufbar.