Ralf G. Poppe

Unternehmer:innen netzwerkten auf Einladung der Wirtschaftsgilde

Bremervörde. Rund 100 Gäste aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung der Wirtschaftsgilde gefolgt und feierten bei bestem Sommerwetter, kalten Getränken und warmen Speisen am Mittwoch ein Sommerfest im Biergarten vom Haus am See.
Der Vorsitzende Boris Thomas und Projektmanager Manfred Mühler organisierten abermals ein schönes Sommerfest für den Bremervörder Wirtschaftsgilde e.V.

Der Vorsitzende Boris Thomas und Projektmanager Manfred Mühler organisierten abermals ein schönes Sommerfest für den Bremervörder Wirtschaftsgilde e.V.

Nach einer kurzen Begrüßungsansprache wünschte Boris Thomas, 1. Vorsitzender der Wirtschaftsgilde, den geladenen Gästen - unter ihnen Bremervördes Bürgermeister Michael Hannebacher sowie Ortsbürgermeister Dirk-Frederik Stelling - einen kurzweiligen Abend mit vielen Interessanten Gesprächen.
Er selbst bezog auf Nachfrage des Anzeigers Stellung zu den Herausforderungen der kommenden Monate: „Es geht hier weniger um kurzfristige Entwicklungen – sondern um langfristige Trends. Kein Unternehmen allein kann diese Faktoren lösen“, betonte Thomas. Gerade die Infrastruktur mit einer Anbindung an den HVV oder auch der Bau der A20 würden zu den wichtigen Themen zählen. Aus Sicht der Wirtschaftsgilde wünschte er, dass die Politik die oben genannten Standortfaktoren wie Autobahn oder Anbindung des ÖPNV im Auge behalten, und die Unternehmen dabei unterstützen solle, Fachkräfte zu binden.
 
Fachkräftemangel
 
Der Fachkräftemangel sei ein altes, bekanntes Problem der Region Bremervörde, dass die Wirtschaftsgilde bereits seit Jahren im Fokus habe. „Zusammen mit dem Rathaus und dem Stadtrat hatten wir hierzu bereits einige Veranstaltungen organisiert. Unter dem Strich wird es für das Handwerk als auch im Bereich von akademischen Berufen bereits jetzt eng“, führte der Bremervörder Unternehmer weiter aus.
Ein Kernproblem sei die Struktur der Stadt an sich. Das habe die Wirtschaftsgilde bereits in Analysen und Sitzungen festgestellt. Die (neuen) Schulen sowie das Krankenhaus in Bremervörde bezeichnete er als Pluspunkte. Die Infrastruktur und dass es zum Beispiel kein Kino gebe, würden jedoch negativ zu Buche schlagen, so Thomas weiter. Gerade bei hoch qualifizierten Menschen sei eine schnelle Anbindung an Hamburg oder Bremen wichtig. Die Konkurrenz zu den Standorten Buxtehude oder auch Stade wäre ebenfalls mitentscheidend.
Eine große Chance für Bremervörde, den Standort langfristig zu beleben, sieht die Wirtschaftsgilde weiter im Hafen. Andere Orte haben vorgemacht, was mit einem Hafen möglich ist. Das werden wir weiter von der Politik einfordern hier aktiv zu werden“, so Thomas.
 
Auswirkungen der Krisen
 
Krisen wie die Corona-Pandemie, der russische Überfall auf die Ukraine oder die Problematiken des Klimawandels hätten die hiesigen Unternehmen gut überstanden, was die Zahlen der IHK diesbezüglich bestätigen. „Die Gastronomie als auch der Einzelhandel haben jedoch unter den Maßnahmen erheblich gelitten – und vor allem Personal verloren.
Dieses verschärft den Engpass weiter“, gibt der Wirtschaftsgilde-Vorsitzende allerdings zu bedenken.


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