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Studie zum Polizeialltag

Innenministerium äußert sich zur Anzeiger-Anfrage.

Niedersachsen (lst). Unabhängig von dem Ergebnis der Studie werde die Polizei Niedersachsen auch zukünftig sicherstellen, dass sich die Beschäftigten nachhaltig proaktiv, persönlich und engagiert für die Werte einer demokratisch gelebten Polizeikultur einsetzen.

Auf eine Anfrage des Anzeigers, wie die Polizeidirektion Lüneburg die Zwischenergebnisse der sogenannten MEGAVO-Studie („Motivation, Einstellung und Gewalt im Alltag von Polizeivollzugsbeamten“) bewertet, wonach 1/3 der Befragten Polizistinnen und Polizisten intern schon rassistische Aussagen erlebten und 15 Prozent glauben, dass „Demokratie eher zu faulen Kompromissen führt“, antwortete das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport wie folgt:

„Auch die Polizei Niedersachsen hat sich an dem Projekt beteiligt. Aktuell wird das komplexe, bundesweite Zwischenergebnis der Studie im Detail ausgewertet: Konkret werden die Zwischenergebnisse der Untersuchungsbereiche Motivation, Belastung und Einstellungen unter Einbeziehung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (u.a. Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern) der Polizeiakademie Niedersachsen sorgfältig analysiert und dahingehend bewertet, ob Optimierungspotenzial für die Polizei Niedersachsen erkennbar ist.“

Unabhängig von dem Ergebnis der Studie werde die Polizei Niedersachsen durch themenspezifische vielfältige Initiativen, Fortbildungen und Veranstaltungen auch zukünftig sicherstellen, dass sich die Beschäftigten weiterhin nachhaltig proaktiv, persönlich und engagiert für die Werte einer demokratisch gelebten Polizeikultur einsetzen. Darüber hinaus verfüge die Polizei Niedersachsen u. a. durch deren Bildungsträger, die Polizeiakademie Niedersachsen (PA NI), über ein umfassendes Portfolio an Lehrinhalten und Fortbildungen zur Stärkung der demokratischen Resilienz. Dies sei in diversen curricular verankerten Teilmodulen im Bachelorstudium eingebettet, in der Fortbildung präsent und werde in Projekten sowie Tagungen vertieft. Verbunden sei hiermit immer das Ziel, die demokratische Widerstandskraft aller in der Polizei Tätigen zu erhöhen, Diskriminierung jeder Art und den sich daraus ableitenden Handlungsmustern wirkungsvoll entgegenzutreten, Offenheit und Wertschätzung kultureller Vielfalt sowie Unvoreingenommenheit und Respekt vor jedem Menschen an den Tag zu legen. Insbesondere die Initiative „Polizeischutz für die Demokratie“, welche bundesweit einmalig sei, sowie die Wanderausstellung „Freunde - Helfer - Straßenkämpfer“ seien maßgeblich mit der Stärkung der demokratischen Resilienz verbunden.


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