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Startschuss für die Sanierung

Das Bachmann-Museum gegenüber des Kreishauses soll bis 2035 umfassend und denkmalgerecht saniert werden.

Sind gespannt auf die kommenden Sanierungsjahre (v. li.): Eike Burfeind (Projektmanager), Dr. Silke Fricke (Dezernentin), Dr. Stefan Hesse und Ellen Horstrup (Stiftung Bachmann Museum), Landrat Marco Prietz, Niels Juister (Baudenkmalpflege) und Christina Schultz (Gebäudemanagement).

Sind gespannt auf die kommenden Sanierungsjahre (v. li.): Eike Burfeind (Projektmanager), Dr. Silke Fricke (Dezernentin), Dr. Stefan Hesse und Ellen Horstrup (Stiftung Bachmann Museum), Landrat Marco Prietz, Niels Juister (Baudenkmalpflege) und Christina Schultz (Gebäudemanagement).

Bremervörde (lume). Dem Bachmann-Museum, welches vom Heimatforscher August Bachmann mit einer Sammlung zur Geologie, Archäologie, Geschichte und Volkskunde 1960 eröffnet wurde, stehen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen bevor, bei dem auch der Denkmalschutz berücksichtigt werden muss. Schließlich handelt es sich um das älteste Gebäude der Stadt. Das ehemalige erzbischöfliche Kanzleigebäude gehörte einst zum Vorwerk des Schlosses Bremervörde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1610 als Neubau nach einem großen Brand. Im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, finden sich heute noch originale Baumaterialien aus der Errichtungszeit im Gebäude.

Die kürzlich verstorbene Tochter von August Bachmann, Dr. Elfriede Bachmann, gründete 2011 die Stiftung Bachmann-Museum Bremervörde zusammen mit dem Landkreis Rotenburg. Vor ihrem Tod am 24. Juni 2023 brachte sie ihre Sorge zum Ausdruck, wie es wohl mit dem Museumsgebäude weitergehen wird. Sie hoffte, dass sich gut darum gekümmert werde und bekam die Zusage vom Landkreis, dass das Gebäude nach museumstechnischen Standards und Erfordernissen des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) erneuert werden wird. „Es handelt sich um das komplexeste Bauprojekt im Landkreis“, erklärt Landrat Marco Prietz. Es sei eine Herausforderung mit der wertvollen historischen Bausubstanz umzugehen.

 

Die Förderung

 

Damit die geplanten Sanierungen vollzogen werden können stehen dem Landkreis Fördergelder vom NLD zur Verfügung. Im letzten Jahr wurde der Förderantrag für das Bundesprogramm „Denkmalschutz-Sonderprogramm XI“ gestellt. Die Förderung sieht vor, den Betrag zu 50 Prozent zu übernehmen, maximal jedoch 269.000 Euro. Da es sich um weitreichende Baumaßnahmen beim Bachmann-Museum handle, reichen die Kosten für die Komplettsanierung bis in einen zweistelligen Millionenbetrag, so Prietz. Deshalb seien die Verantwortlichen auch weiterhin auf Hilfe und Förderung angewiesen, freuen sich jedoch über den Startschuss des NLD. Nun werden die wichtigsten Grundlagen für ein Sanierungskonzept ermittelt.

Diplom-Ingenieur Niels Juister ist beim NLD für die Bau- und Kunstdenkmalpflege verantwortlich. Er erklärt, dass das Elbe-Weser-Dreieck, in dem wir uns befinden, eher als Bremer und Hamburger Umland bekannt ist. „Das Elbe-Weser-Dreieck hat aber viele schöne Orte mit historischem Kontext und hochbedeutenden Baudenkmälern“, sagt Juister.

 

Neues Konzept

 

Die Museumsleiterin und Geschäftsführerin der Stiftung, Ellen Horstrup, freut sich sehr über die anstehenden Sanierungen. Sie erläutert, dass die Dauerausstellung, die bereits seit Jahrzehnten in dem Museum zu finden ist, für die Bauarbeiten geschlossen wird. Dafür wird zurzeit an einer Depot-Lösung gearbeitet, denn die Sammlung muss für diese Zeit die Räume des Museums verlassen. Nach der Fertigstellung soll dann ein gänzlich neues Museumskonzept aufgefahren werden. So soll beispielsweise eine Sammlung ausgestellt werden, die die Geschichte des Elbe-Weser-Dreiecks widerspiegelt. „Und das in einem Gebäude, das selbst zur Geschichte gehört“, freut sich Horstrup. Die Sammlung sei in einem Zeitraum von 100 Jahren entstanden und sie sei zum größten Teil noch unbekannt. Für die Bauphase empfiehlt Juister dem Museumsteam eine offene Baustelle. So haben die Bürger:innen die Möglichkeit immer auf dem neusten Stand zu bleiben, da auch ein öffentliches Interesse bestünde.

 

Das Bauvorhaben

 

Für die denkmalgerechte Sanierung sollen nun mit Hilfe der Fördermittel verschiedene Fachleute aus den Bereichen Architektur, Statik, Archäologie, Holztechnik und Tragwerksplanung für die Grundlagenermittlung eingesetzt werden, sagt Eike Burfeind vom Amt für Gebäudemanagement. Bis zum Ende des Jahres laufen die Ausschreibungen. Für die Erforschung und Analyse des baulichen Erscheinungsbildes wird ein Restautor verantwortlich sein. Des Weiteren werden Geotechniker Baugrunduntersuchungen durchführen.

„Die jetzt möglich gewordenen Voruntersuchungen bilden die Grundlage für die Sanierung und damit auch für die Umsetzung einer neuen, zeitgemäßen Ausstellung zur Geschichte des zentralen Elbe-Weser-Dreiecks,“ sagt Ellen Horstrup. „Wir hoffen auf viele spannende Erkenntnisse zu der Geschichte des Gebäudes, die wir in dem zukünftigen Museum unseren Besuchern vermitteln können.“

Das umfangreiche Projekt soll im Jahr 2035 komplett abgeschlossen sein.


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