Christina Rotondo-Renken

Präzessionssport für Kind und Kegel - Kegelabteilung des TSV Bremervörde feiert goldenes Jubiläum

Marcus Ettel von der Kegelabteilung des TSV Bremervörde im Einsatz. Foto: Ralf G. Poppe

Marcus Ettel von der Kegelabteilung des TSV Bremervörde im Einsatz. Foto: Ralf G. Poppe

Bremervörde (rgp). Vor 50 Jahren feierte der FC Bayern München sein erstes Double, und der erste Mensch war kurz davor, den Mond zu betreten. In jener Zeit ebnete Harry Haese den Weg, um im TSV Bremervörde eine Kegelabteilung zu gründen.
In den 1960er Jahren erlebte das Kegeln in Deutschland einen regelrechten Boom, der sich noch mehrere Jahrzehnte fortsetzen sollte. Im Sommer des Jahres 1969 war das Gesellschaftskegeln in der Stadt Bremervörde auf höchstem Niveau. Jährlich nahmen an der Stadtmeisterschaft ungefähr 50 Damen- und Herren-Klubs, als auch gemischte Kegelklubs teil. 1976 baute Hans Peters eine Jugendabteilung auf. Gleich im ersten Jahr schaffte es Heino Haase bis zur Deutschen Meisterschaft.
Marcus Ettel ist seit dieser Zeit dabei. Zusammen mit Abteilungsleiter Rainer Busch ist er eine der treibenden Kräfte in der Kegelabteilung des TSV. Busch hat zusammen mit dem TSV-Urgestein Gerhard Ettel zum Jubiläum noch einmal intensiv das Archiv des Vereins durchforstet. So wurde die Mannschaft Bremervörde 1 bereits 1970 in der Kreisklasse „A“ mit 22070 Holz und 12:0 Punkten Meister.
Viele Meisterschaften folgten, zum Beispiel wurde eine Mannschaft mit Christian Schleßelmann 1984 Bezirksmeister. In der Saison 1984/85 konnte der TSV gar fünf Herren- und zwei Damen-Mannschaften melden. Weitere, größere Erfolge schlossen sich an. So wurde Jakob Schleßelmann 1986 Landesmeister der Behinderten-Meisterschaften in Göppingen.
Vereinsintern gab es immer wieder Phasen, in denen einzelne Sportlereine eigene Ära prägten. Die von 1969 bis 1978 ausgespielte Stadtmeisterschaft der Sportkegler im TSV entschied Hans Gröning drei Mal für sich (1969, 1971 und 1972). Ihm folgte zwei Mal in Folge Hans Peters, der sich 1980, 1981, 1983 und 1985 später auch vier Mal die ab 1979 ausgespielte Vereinsmeisterschaft der Kegelabteilung im TSV sicherte.
Gerhard Ettel siegte bei den Wettkämpfen (als letzter Stadtmeister) 1978 und 1987. Sein Sohn Marcus Ettel errang zwischen 1999 und 2011 fünf Titel. Der erfolgreichste Herrenkegler war Ortwin Haack mit neun Meisterschaften zwischen 1984 und 2000. Der heutige Abteilungsleiter Rainer Busch triumphierte ab 2002 bisher sechs Mal. Der aktuelle Titelträger Jörg Müller-Rietzke war bisher drei Mal erfolgreich. Noch imposanter zeigt sich die Dominanz einer einzelnen Sportlerin bei den Damen. Die aktuelle Meisterin Meike Rösemann errang 2018 bereits ihren 16. Titel in der seit 1977 ausgespielten Konkurrenz.
Der ersten Meisterin Käthe Gütersloh folgten ab 1978 bis 1998 zwölf Meisterschaften von Ilse Ettel. Erste Sportkeglerinnen und Sportler des Jahres in der Kegelabteilung wurden 1981 Margret Bartelmann und Gerhard Ettel. Die aktuellen Ranglisten führen Meike Rösemann und Rainer Busch an.
Der Kegelsport erfreut sich also seit langer Zeit steter Beliebtheit. Allerdings fehlt es wie bei vielen Sportarten an Nachwuchs. WLan sollte verlegt sein, sodass junge Gruppen beim Kegeln ihre eigene Musik hören können. Vielleicht erlebt der Kegel-Sport eine Renaissance auch als Partyevent - da beim Kegeln die Gemeinschaft zählt. Jetzt feiert der TSV am 18. Mai aber erst einmal das 50-jährige Jubiläum.


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