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Nach 1945: Alltag unter Aufsicht

In den Ausstellungsräumen der ehemaligen CVJM-Baracke in der Greftstraße in Sandbostel wird eine besondere, materialreiche Ausstellung zur frühen Nachkriegszeit gezeigt.

Die Ausstellung bietet bis zum 31. Juli einen dichten, materialreichen Blick auf das Spannungsfeld zwischen neuer demokratischer Ordnung und bleibender Vergangenheit.

Die Ausstellung bietet bis zum 31. Juli einen dichten, materialreichen Blick auf das Spannungsfeld zwischen neuer demokratischer Ordnung und bleibender Vergangenheit.

Bild: Gedenkstätte

Sandbostel. Über Jahre hinweg hat Wolfgang Sellner aus Bremervörde Dokumente und Objekte aus der Region zusammengetragen, die die politische und gesellschaftliche Lage der Jahre unmittelbar nach dem Ende des Nationalsozialismus dokumentieren. Seine Materialsammlung wurde bereits mehrfach in Collagenform unter dem Titel Leben unter dem Hakenkreuz an verschiedenen Orten im Elbe-Weser-Dreieck präsentiert – auch in der Gedenkstätte Lager Sandbostel.

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus zeigt die Gedenkstätte nun erstmals die Jahrgänge 1945 (ab April) und 1946. Die thematische Ordnung in Kapitel wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ermöglicht einen präzisen Blick auf die ersten Schritte des Wiederaufbaus, die Kontrolle durch die britische Militärregierung und das fragile Gleichgewicht zwischen Aufarbeitung, Versorgung und Ordnung.

Besonders aufschlussreich sind die ausgestellten Verordnungen der britischen Militärregierung, mit denen das öffentliche Leben und die Daseinsvorsorge geregelt werden sollten. Auch die ersten NS-Prozesse, dargestellt anhand von Zeitungsseiten, gehören zur Sammlung – ebenso wie frühe Wahlplakate, Presseberichte zur Parteienwerbung und die Ergebnisse der ersten freien Wahlen in der Region.

Einblick in eine fragil organisierte Zeit

Die Ausstellung bietet einen dichten, materialreichen Blick auf das Spannungsfeld zwischen neuer demokratischer Ordnung und bleibender Vergangenheit. Sie ist nicht nur ein Dokument historischer Tatsachen, sondern auch eine Einladung zur Auseinandersetzung mit der Frage, wie politische und gesellschaftliche Neuordnung nach Diktatur und Krieg gelingen kann.

 

Die Ausstellung wird am Freitag, 20. Juni eröffnet.


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