Mitglieder für Seniorenbeirat gesucht
Bereits seit rund einem Jahr gibt es in der Samtgemeinde Geestequelle die Bestrebung, einen ehrenamtlich arbeitenden Seniorenbeirat zu gründen. Ein erster Versuch führte bisher zu keinem Ergebnis, da sich zu wenige Menschen fanden, die sofort bereit waren, sich zu engagieren. Um Vorbehalte abzubauen und die Menschen in der Samtgemeinde zur aktiven Mitbestimmung zu gewinnen, gibt es jetzt den öffentlichen Aufruf zur Teilnahme an der Informationsveranstaltung rund um die Möglichkeiten und Aufgaben eines Seniorenbeirates.
Ein Komitee aus vier Aktiven, die sich für ältere Menschen in der Samtgemeinde einsetzen wollen, traf sich kürzlich zum Pressegespräch mit der Redaktion. Die vier haben sich eingehend mit der Thematik befasst und sich Fachwissen rund um Gemeindearbeit, Fachausschüsse und Interessenvertretung angeeignet. Themen gibt es auch in der Samtgemeinde Geestequelle genügend. Unter dem Stichwort demografischer Wandel bekannte Herausforderungen müssen klug, vorausschauend und unter Beteiligung der Betroffenen angegangen werden. Als Beispiel wären hier Themen wie Pflege, Wohnraum und Mobilität zu nennen.
Alles kann, nichts muss
„Die Leute haben Angst vor zuviel Verantwortung und fürchten einen Erwartungsdruck von außen“, beschreibt Friedrich Norden die Rückmeldung von Menschen, mit denen er gesprochen hat. Der Vorsitzende des Sozialverbands VdK in Bremervörde kennt die Mitarbeit in ehrenamtlichen Gremien aus eigener Erfahrung. „Die Verantwortung für die Umsetzung von Maßnahmen bleibt aber bei der Politik, die Ehrenamtlichen müssen nichts erfüllen, dürfen und sollen sich aber natürlich einbringen“, betont er. Der Glinder wirbt, für die Interessen einer älter und damit auch gebrechlich werdenden Generation einzutreten: „Niemand ist behindert. Man wird von seinem Umfeld behindert“. Seine Komitee-Kollegin Marlies Düker aus Heinschenwalde pflichtet ihm bei: „Meiner Beobachtung nach werden die Belange von älteren Menschen von der Politik nicht oder zu spät gesehen“.
Marlies Düker räumt weitere Bedenken aus: „Der zeitliche Aufwand zur Mitwirkung im Seniorenbeirat ist überschaubar. Mitglieder nehmen beispielsweise an den Gemeinderatssitzungen teil und sind in ihrem Wohnort Ansprechpartner:in für Seniorinnen“, skizziert sie die Aufgaben der Ehrenamtlichen. „Es sind alle willkommen, die sich für die Interessenwahrung der älteren Generation einsetzen möchten“, hofft auch Elvira Richter auf regen Zulauf. „Wir würden uns freuen, wenn sich weitere Mitglieder in den Ortschaften fänden“, ergänzt die Seniorin aus Oese.
Erfahrungsgemäß bevorzuge die ältere Generation den Kontakt zu persönlich Bekannten im Ort, um mit vertraulichen Anliegen an die Interessenvertretung heranzutreten.
Gesucht werden also möglichst je ein bis zwei Mitwirkende aus jeder Gemeinde. Angesprochen fühlen sollten sich alle Bürger:innen der Ortschaften Alfstedt mit Bredemehe, Basdahl mit Oese und Volkmarst, Ebersdorf mit Westerbeck und Neu Ebersdorf, Hipstedt mit Heinschenwalde sowie Oerel mit Barchel und Glinde.
Hoffnung auf Start im Frühjahr 2023
Sobald sich genügend Mitglieder für dieses abwechslungsreiche Ehrenamt gefunden haben, kann das Gremium einen Vorstand wählen und die Arbeit aufnehmen. Friedrich Norden schätzt, dass die formelle Konstituierung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, aber dann im Frühjahr 2023 der Seniorenbeirat seine Arbeit aufnehmen könnte. In der Nachbargemeinde Bremervörde arbeitet schon seit mehreren Jahren ein Seniorenbeirat erfolgreich mit der Politik zusammen und fungiert als Bindeglied zwischen Bevölkerung und Verwaltung.
Alle Interessierten sind aufgerufen, zum unverbindlichen Informationsnachmittag am 23. November ab 15 Uhr in das Oereler Mehrgenerationenhaus zu kommen.