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Sabine Steinhoff

Mammut-Projekt in der Ortsmitte

Gnarrenburg/Karlshöfen. Im Rahmen des Großbauprojekts „Ortsmitte Karlshöfen“ sollen an beiden Seiten der Hamburger Straße neue Wohnungen, Geschäfte, ein Pflege und ein Versammlungsheim entstehen.

Wie diese Innenraumverdichtung in unmittelbarer Zentrumsnähe Gnarrenburgs nun weiterentwickelt wird und wie die weiteren Schritte bis zum Baubeginn aussehen, erläuterten Hans-Hinrich Quell, Projektentwickler und Geschäftsführer der Quell Real Estate aus Hamburg mit Wurzeln im Elbe-Weser-Raum und Gnarrenburgs Bürgermeister Axel Renken im Gespräch mit dem ANZEIGER genauer.
Der Gnarrenburger Bauausschuss hatte am 26. Mai einstimmig die Empfehlung zur geplanten „Ortsmitte Karlshöfen“ gegeben und auch der Rat stimmte anschließend dafür, das öffentliche Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Ein erster Entwurf liegt nun zur Prüfung der Umsetzbarkeit beim Landkreis. Renken rechnet damit, dass das Bebauungsplanverfahren etwa Mitte 2022 abgeschlossen ist.
 
Großes Angebot für Jung und Alt
 
Die neue „Ortsmitte Karlshöfen“ soll das Ortszentrum stärken. Mit der Entstehung eines Versorgungskomplexes, Immobilien für Miete und Kauf sowie der Planung eines Pflegeheims entstehe ein großes Angebot für Jung und Alt, so Renken. Dabei werde angestrebt, eine architektonisch einheitliche Baustruktur für den Ortskern umzusetzen, die harmonisch in das dörfliche Ortsbild passt. Daher soll auch der alte Baumbestand weitestgehend erhalten bleiben.
In den Sondierungsgesprächen im Vorfeld des Projektes lernten die Ratsmitglieder den Projektentwickler Hans-Hinrich Quell als erfahrenen Entwickler solcher Großprojekte im ländlichen Bereich kennen. So habe auch die Persönlichkeit des Projektentwicklers, der an die Gemeinde herangetreten war, überzeugt, betont Renken.
 
Geschäfte, Pflegeheim und Wohnungen
 
Und das ist geplant: Das ehemalige Gebäude der Diskothek „Dancing“ soll umgebaut werden und Platz für eine Physiotherapie-Praxis, eine Backstube/Café mit erweitertem Warenangebot sowie einem Dorfversammlungsraum schaffen.
Dahinter ist ein Pflegeheim in Form von Betreutem Wohnen mit etwa 45 Wohnplätzen geplant. Des Weiteren sollen auf dem Gelände als auch gegenüberliegend 24 Eigenheime sowie fünf Appartementhäuser entstehen. Eine Lösung für ein denkmalgeschütztes Gebäude auf dem Gelände muss noch gefunden werden, da es nicht abgerissen werden kann, aber derzeit auch nicht nutzbar ist.
Viele interessierte Bäckereien und Physiotherapie-Praxen aus der Region hätten sich bereits für die neu geplanten Räumlichkeiten in der ehemaligen Diskothek beworben, so Quell.
Auch für das Gebäude des Pflegeheimes sei er mit möglichen Trägern im Gespräch. Quell war in der Vergangenheit bereits am Bau von Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten beteiligt. Für die Ortsmitte in Karlshöfen suche er nun einen Betreiber, der eine kleine Einrichtung wohnlich und heimisch machen könne. „Es soll in jedem Fall Plattdeutsch gesprochen werden“, sagt der Projektentwickler.
 
Schützenheim muss weichen
 
Mit der Einrichtung eines Dorfversammlungsraums innerhalb der ehemaligen Diskothek habe er auf die Tatsache reagiert, dass das im Moment noch hinter dem Gebäude befindliche Schützenheim den anderen auf dem Gelände geplanten Gebäuden weichen muss, so Quell, der in Karlshöfen gern seine Vision von lebendigen Dorfkernen mit mehreren Generationen Tür an Tür umsetzen möchte. Die Mitglieder des Schützenvereins werden künftig den geplanten Versammlungsraum mit nutzen.
Für das 250 Quadratmeter große Gebäude für das geplante Fahrradgeschäft der Firma Wellbrock, Ecke Bremerstraße/Hamburger Straße, ist Quell derzeit in Preisverhandlungen mit möglichen Baufirmen, um das bereits genehmigte Gebäude zeitnah realisieren zu können.


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