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„Im Mittelpunkt stehen die Landwirte“ - Ministerin Otte-Kinast besucht Klimaschutzprojekt im Gnarrenburger Moor

Im Beisein von Vertretern vom Landesbau, Energie und Geologie, der Landwirtschaftskammer Niedersachen sowie kooperierenden Landwirten aus der Region informierte sich Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast über das Modellvorhaben Torf- und klimaschonende Landwirtschaft im Gnarrenburger Moor.  Foto: im

Im Beisein von Vertretern vom Landesbau, Energie und Geologie, der Landwirtschaftskammer Niedersachen sowie kooperierenden Landwirten aus der Region informierte sich Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast über das Modellvorhaben Torf- und klimaschonende Landwirtschaft im Gnarrenburger Moor. Foto: im

„Im Mittelpunkt stehen die Landwirte“
Ministerin Otte-Kinast besucht Klimaschutzprojekt im Moor
von Ingrid Mahnken
Im Beisein von Vertretern vom Landesbau, Energie und Geologie, der Landwirtschaftskammer Niedersachen sowie kooperierenden Landwirten aus der Region informierte sich Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast über das Modellvorhaben Torf- und klimaschonende Landwirtschaft im Gnarrenburger Moor. Foto: im
Gnarrenburg. Mit Gummistiefeln im Gepäck stattete Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast aus Hannover kommend, dem Teufelsmoor einen Besuch ab, um sich über die Modellregion „Gnarrenburger Moor“ zur klimaschonenden Moorbewirtschaftung zu informieren.
Erwartet wurde sie von Experten vom Landesbau, Energie und Geologie (LBEG), der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachen sowie kooperierenden Landwirten aus der Region.
Diese informierten sie zunächst auf dem Milchhof Kück in Langenhausen, wie Klimaschutz und Grünlandwirtschaft auf den Flächen eines Modellprojektes, in Klenkendorf betreut, in moorigen Gebieten vereinbart werden könnten.
„Es geht hier eigentlich um einfache Fragen: Wie feucht muss es denn sein im Gnarrenburger Moor, damit möglichst wenig Treibhausgas austritt und wie feucht darf es denn sein, ohne dass das Vieh und der Traktor im Moor versinken und ohne dass die Pflanzen verfaulen. Das wollen wir hier gemeinsam herausfinden und schauen, ob wir die Ergebnisse auch für andere Moorgebiete nutzen können“, erklärte LBEG-Präsident Andreas Sikorski.
„Dank der guten Zusammenarbeit mit den Fachleuten des LBEG und den einzelnen Landwirten vor Ort sind wir dabei zu zeigen, dass durch eine individuell angepasste Wasserregulierung auf den Versuchsflächen deutliche Fortschritte in Richtung einer torf- und klimaschonenden Landwirtschaft in Moorgebieten möglich sind“, erläuterte Kammerpräsident Gerhard Schwetje der Ministerin.
Diese erklärte im Anschluss, dass ihr eine klimaschutzorientierte Landwirtschaft ein wichtiges Anliegen sei. „Dieses Projekt untersucht, wie durch gezieltes Wassermanagement der Ausstoß von CO2 aus dem Moor bei gleichzeitiger Nutzung durch die Landwirtschaft reduziert werden kann; ein vielversprechender Ansatz. „Ich bin sicher, dass sich hier wichtige Erkenntnisse ergeben, die für künftige Beratungen der landwirtschaftlichen Betriebe genutzt werden können“, so Otte-Kinast. Dabei sei es ihr ausgesprochen wichtig, alles dafür zu tun, die Landwirte mit ins Boot zu nehmen. Denn es gehe auch um die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe.
Angestaute Gräben sowie eine spezielle Unterflurbewässerung seien das Besondere an den Demonstrationsversuchen im Gnarrenburger Moor, so die Referenten. Bei der Unterflurbewässerung fließe das Wasser im Frühjahr schneller aus der Fläche ab. Im Sommer dagegen fließe Wasser von den angestauten Gräben über die Drainagerohre zurück in die Torfflächen. „Durch die bessere Wassersättigung des Moorbodens vermindert sich die Torfzehrung“, beschrieb Dr. Heike Kruse-Dörgeloh, Geschäftsführerin der Landwirtschaftskammer, den erwarteten positiven Effekt der Wasserregulierung. „Auf diese Weise sollen weniger Treibhausgase freigesetzt und zudem die Sackungen auf den Grünlandflächen vermindert werden.“
Das Modellprojekt aus dem Landesprogramm „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ wird je zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des niedersächsischen Umweltministeriums finanziert und läuft noch bis Mitte 2021. Bis dahin untersuchen die Fachleute der Landwirtschaftskammer und des LBEG unter anderem, wie sich die geänderten Wasserstände auf Erträge und Futterqualität, aber auch die Befahrbarkeit der Flächen auswirken.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in Beratungsempfehlungen münden, die dabei helfen, die Existenz- und Entwicklungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Betrieben auf Moorstandorten zu verbessern. Mit den Worten: „Es geht hier um unsere Kulturlandschaft“, warb Bürgermeister Axel Renken aus kommunaler Sicht darum, das Projekt Klimaschutz und Landwirtschaft über die Förderperiode hinaus zu unterstützen.


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