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Im Einsatz für die Reaktivierung

Landkreis Rotenburg (eb). Die Landräte aus Rotenburg und Stade fuhren nach Hannover, um für die Reaktivierung von zwei Bahnstrecken in der Region zu werben.

Die Landräte Marco Prietz (links) und Kai Seefried (rechts) setzen bei der Reaktivierung von Bahnstrecken für den Personenverkehr auf die Unterstützung von Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann. In einem Brief an den Minister fassten sie ihre Argumente noch einmal zusammen.

Die Landräte Marco Prietz (links) und Kai Seefried (rechts) setzen bei der Reaktivierung von Bahnstrecken für den Personenverkehr auf die Unterstützung von Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann. In einem Brief an den Minister fassten sie ihre Argumente noch einmal zusammen.

Bild: Landkreis Stade

Schon in drei Jahren könnten Pendler und andere Fahrgäste zwischen Bremervörde im Landkreis Rotenburg (Wümme) und Stade (Landkreis Stade) bequem mit dem Zug unterwegs sein, statt im Stau zu stehen. Das zeigt eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung von Schienenstrecken im Auftrag des Verkehrsunternehmens EVB, die durch die Landkreise Stade, Rotenburg und Osterholz mitfinanziert wurde.

"Die ganze Region würde durch die verbesserte verkehrliche Anbindung deutlich gewinnen", so die Landräte Kai Seefried (Stade) und Marco Prietz (Rotenburg) in einem gemeinsamen Brief, den sie am Mittwoch in Hannover dem niedersächsischen Wirtschaft- und Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann übergeben haben. Die Landräte hoffen auf eine positive Entscheidung aus Hannover für die Reaktivierung von zwei Strecken für den Personenverkehr auf der Schiene. Um das Vorhaben umzusetzen und die Finanzierung zu sichern, müsste das Land jetzt einen Antrag auf Investitionsförderung beim Bund stellen.

 

Kürzlich hatten bereits die Kreistage Resolutionen verabschiedet und darin gefordert, bestimmte Bahnverbindungen für den Personenverkehr zu reaktivieren. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden daher jetzt auch in den Gremien der Kreistage mit großer Zustimmung aufgenommen. "Mit dem starken Votum der Politik beider Kreistage im Rücken möchten wir Sie bitten, die Reaktivierung der Bahnstrecken Bremervörde - Stade (-Himmelpforten) und Zeven-Tostedt voranzubringen", heißt es im Brief der Kreisspitzen an Althusmann.

Beide Strecken werden von der Bahn genutzt, allerdings seit vielen Jahren überwiegend für den Güterverkehr. Insbesondere die Strecke Bremervörde - Stade eignet sich laut EVB-Machbarkeitsstudie sehr gut für eine Reaktivierung im Sinne des Personen-Nahverkehrs auf der Schiene (SPNV). Sinnvoll erscheint hier sogar eine Weiterführung über den Bahnhof Stade hinaus zu einem Haltepunkt am Elbe-Klinikum in Stade bis nach Himmelpforten auf der bestehenden Bahnlinie Hamburg - Cuxhaven.

 

"Die Gutachter gehen davon aus, dass bereits in drei Jahren wieder Personenzüge auf dieser Strecke fahren könnten", freut sich Stades Landrat Seefried. Die prognostizierten Investitionskosten seien überschaubar. Sie liegen bei 7 oder 7,7 bis 11,4 Millionen Euro - abhängig davon, ob der Streckenausbau bis Stade, bis zum Stader Klinikum oder bis Himmelpforten umgesetzt werde, so der Stader Landrat. Der Rotenburger Landrat Marco Prietz hofft nun auf eine schnelle Entscheidung des Landes: "Viele Berufspendler aus dem Raum Bremervörde würden gerne vom Auto auf die Bahn umsteigen und die Verbindung nach Stade nutzen - und umgekehrt…"

 

Für Prietz hat auch die Reaktivierung der Bahnstrecke von Zeven nach Tostedt eine hohe Priorität. Die Machbarkeitsstudie sieht auch hier ein hohes Potenzial bei mäßigem Aufwand bei Betrieb und Investition. Für beide Strecken gehen die Gutachter jedenfalls davon aus, dass der volkswirtschaftliche Nutzen die Kosten einer Reaktivierung voraussichtlich übersteigen wird. Damit würde ein erheblicher Bundeszuschuss grundsätzlich in Aussicht stehen. Verkehrsminister Althusmann unterstützt die Forderungen zur Reaktivierung ausdrücklich und dankte den Landräten für das Engagement der Landkreise bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie. Die erarbeiteten Grundlagen seien eine gute Voraussetzung, um einen konkreten Antrag zur Investitionsförderung durch den Bund zu stellen.

 

Der Minister ist überzeugt: "Die Streckenabschnitte zwischen Bremervörde und Stade und vielleicht sogar darüber hinaus, sowie die Verbindung zwischen Tostedt und Zeven haben wirklich ein hohes Potenzial, dass wir unbedingt weiterverfolgen müssen."


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