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Grünschnitt richtig entsorgen

Landkreis (eb). Im Herbst fallen im Garten wieder große Mengen an Grünabfällen an. Der BUND appelliert jetzt an Gartenbesitzer, auf keinen Fall Grünschnitt, Stauden und Gehölzreste in der freien Landschaft abzuladen und so zu „entsorgen“.

Landkreis (eb). Im Herbst fallen im Garten wieder große Mengen an Grünabfällen an. Der BUND appelliert jetzt an Gartenbesitzer, auf keinen Fall Grünschnitt, Stauden und Gehölzreste in der freien Landschaft abzuladen und so zu „entsorgen“. Stattdessen sollten diese Abfälle besser im Garten durch Kompostierung wieder der Natur zugeführt und auch Lebensraum für Wildtiere beispielsweise durch Reisighaufen geschaffen werden, rät der BUND. „In der freien Landschaft oder an Waldrändern abgeladener Grünschnitt verunstaltet nicht nur die Natur“, so Manfred Radtke vom BUND Rotenburg. Nicht selten befinden sich unter den Gartenpflanzen invasive Arten, die erst auf diesem Wege in die Natur gelangen und dort mit den heimischen Arten in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen treten. Radtke: „Sie können dadurch andere Arten oder ganze Artengemeinschaften verdrängen.“ Besonders problematisch ist die aus Nordamerika stammende Spätblühende Traubenkirsche, die schon etwa vor 100 Jahren bewusst zur Artenbereicherung der Wälder und Flurgehölze eingebürgert wurde. Weitere Beispiele sind das Indische Springkraut, die Kanadische Goldrute, der Japanische Staudenknöterich und der Riesen-Bärenklau. „Wer ein Herz für Tiere hat, sollte im Herbst seinen Garten nicht blitzblank aufräumen, sondern mit Laubresten, Zweigen, Ästen und verblühten Blumen die Natur in den Garten locken“, wirbt Radtke für naturnahes Gärtnern. Stauden, Sträucher und Blumenreste sollten am Rande im Garten aufgehäuft werden. Sie liefern bestes Vogelfutter: Körnerfresser wie Finken, Ammern, Haus- und Feldsperlinge, Dompfaffe, Hänflinge sowie Zeisige bedienen sich an den Samenständen von Blumen und Strauchwerk, wie zum Beispiel von Schneeball und Heckenrosen. „Die aufgeschichteten Reisighaufen sind auch ideale Plätze für den Winterschlaf der Igel“, weiß der BUND-Vorsitzende. „Aber auch Kröten, Eidechsen und Spitzmäuse finden zwischen den Zweigen Schutz und Nahrung.“ Bei der Pflege fallen noch weitere organische Abfälle an, die im eigenen Garten umweltfreundlich entsorgt werden sollten: Rasenschnitt, Laub und zerkleinerte Zweige ergeben Mulch. Eine drei bis fünf Zentimeter dicke Mulchschicht verteilt auf die Beete schützt Boden und Pflanzenwurzeln. „Mulch verhindert übrigens auch das Nachwachsen unliebsamer Wildkräuter und bewahrt den Boden vor dem Austrocknen“, so der BUND-Sprecher. „Das organische Material bietet Regenwürmern und Bodenlebewesen reichlich Nahrung, die es so in wertvollen Humus und letztlich wieder in Pflanzennährstoffe umsetzen.“ Grundsätzlich kann jeder aus Gartenabfällen durch Kompostieren fruchtbare Erde gewinnen. Springschwänze, Regenwürmer und eine unglaubliche Vielzahl an Mikroorganismen sorgen dafür, dass aus dem bunten Mix auf dem Komposthaufen innerhalb relativ kurzer Zeit lockere Erde wird. Foto: BUND/Eike Rachor


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