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Gegen das Vergessen

Sandbostel (eb). Neben öffentlichen Rundgängen bietet die Gedenkstätte Lager Sandbostel auch verschiedene weitere Aktionen und Vortragsveranstaltungen an.

Unter anderem beteiligt sich die Gedenkstätte am 27. Januar wieder an der bundesweiten Gedenkstättenaktion #LichterGegenDunkelheit. Vorträge zur Archäologie in der Gedenkstätte finden am 23. Februar um 18 Uhr in der Gedenkstätte Lager Sandbostel und zum „verbotenen Umgang“ zwischen sogenannten fremdländischen Arbeitskräften und deutschen Frauen am 16. März um 19 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung in Bremen, Birkenstraße 20/21 statt. Ein Film über die Geschichte der wenigen im Frauen-KZ Ravensbrück geborenen Kinder wird am 9. Februar um 19 Uhr auf der Kulturbühne in der Bremer Straße 11 in Bremervörde gezeigt.

 

„Der kalte Blick“

 

Vom 1. März bis zum 10. Mai wird die große, von den Berliner Stiftungen Topographie des Terrors und Denkmal für die ermordeten Juden Europas sowie dem Naturhistorischen Museum Wien erarbeitete Sonderausstellung „Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów“ gezeigt.

Ende 1941 entwickelten zwei Wiener Wissenschaftlerinnen ein Projekt zur „Erforschung typischer Ostjuden“. Mit „kaltem Blick“ fotografierten sie im März 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów mehr als hundert jüdische Familien, insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder. Von diesen überlebten nur 26 den Holocaust und konnten später davon berichten. Erhalten geblieben sind die Bilder und Kurzbiografien der Ermordeten. Einer der maßgeblich beteiligten Fotografen war Rudolf Dodenhoff (1917-1992) aus Worpswede.

Die Ausstellung dokumentiert zum einen das ehrgeizige Vorgehen der beiden Wissenschaftlerinnen. Zum anderen erzählt sie vom Leben der Juden in Tarnów vor 1939 und von deren Ermordung unter deutscher Herrschaft – exemplarisch für die Verfolgung und Vernichtung hunderter jüdischer Gemeinden in dem von deutschen beherrschte und terrorisierten Polen.

 

Eröffnungsveranstaltung am 1. März

 

Bei der Eröffnungsveranstaltung am 1. März wird die Kuratorin Dr. Margit Berner aus Wien einen Einführungsvortrag zu der Ausstellung halten und am 2. März eine Kuratorinnenführung anbieten.

Außerdem zeigt die Gedenkstätte die Sonderausstellung in Sandbostel in Kooperation mit der Arbeitsgruppe „Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede“ im Heimatverein Worpswede und bietet im Rahmen der Sonderausstellung mehrere thematische Vorträge in Sandbostel und in Worpswede an. Den Anfang des Begleitprogramms macht am 15. März in Worpswede der Vortrag zu Rudolf Dodenhoff, „Ein Worpsweder Fotograf in Tarnow 1942“.

www.stiftung-lager-sandbostel.de

 


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