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Mareike Kerouche

„Fröhlich Faslom“ in Hollen - Mit 100 Prozent durchs Dorf

Hollnseth. Der 2. Januar steht in Hollen traditionell im Zeichen des Faslom. Ein Brauch, der in diesem Jahr das 66. Mal nach dem Krieg zelebriert wurde. Wie muss man sich Faslom in Hollen vorstellen? Für Neulinge schwer zu erklären, für Einheimische oder „Getaufte“ aber inzwischen ein nicht wegzudenkendes Brauchtum. Die Hollener Männer, deren Bekannte, Freunde und Arbeitskollegen treffen sich am späten Vormittag, um vom Faslompräsidenten Henry Springer den aktuellen Faslommarsch zu erfahren. „100 Prozent“ von Helene Fischer erklang in diesem Jahr in jedem Haus und genau das haben auch die meisten Faslomgänger gegeben. Springer erklärte auch die diesjährige Wegstrecke, die Regeln und weitere Verhaltensmaßnahmen für diesen speziellen Ausnahmetag in der Südbörde. Die Kassenführer erbitten den festgelegten Obolus von den Mitgängern und unter musikalischer Begleitung geht es ins Erste der etwa 20 Häuser und endet abends mit einem zünftigen Ball auf der Hollener Mühle. Jeder Gastgeber bietet den Gästen eine Mahlzeit an, die natürlich bedingt durch die Anzahl der Häuser, nicht von jedem Mitgänger angenommen wird. Grünkohl, verschiedene Suppen, Kartoffelsalat mit Würstchen, Nuggets und belegte Brötchen sorgten für eine abwechslungsreiche kulinarische Mischung während des ganzen Tages. Getränketechnisch bleibt es bei dem Klaren - oder mal einen Kaffee dazu. „Das Ganze soll so einfach wie möglich gehalten werden, denn die Frauen der Gastgeber haben an diesem Tag ja bereits genug Arbeit zu bewerkstelligen.“ Deswegen wird in jedem Haus auch nur ein Tisch gedeckt sein, den derjenige der mit dem Essen fertig ist, wieder zügig für den nächsten hungrigen Faslomgänger räumen sollte. Gut 20 Minuten wird die Musik in jedem Haus gespielt, dann wird „muss i denn“ aufgespielt und der erste Tross mit dem Faslompräsidenten verlässt das Haus und macht Platz für die nächsten. „Es wird aber nicht erwartet, das man Platz für eine Hundertschaft bietet, und so rücken immer alle zusammen“, berichten die Hollener stolz. Festgeschriebene und seit Jahren immer wieder in Erinnerung gerufene Regeln machen das Fest somit zu einem für alle annehmbaren „Ausnahmezustand“ in Hollen. Auch wird sehr penibel darauf geachtet, dass keiner unter 18 Jahren an diesem doch sehr feucht-fröhlichen Fest teilnimmt. Höhepunkt des Tages ist, ungefähr zur Hälfte der Häuser, die Taufe der Neulinge, wobei hier aber nur die Auswärtigen getauft werden, die das erste Mal am Faslom teilnehmen. In diesem Jahr fand die Taufe in der Autogarage von Heino Siems statt. Faslompräsident Henry Springer freute sich, in diesem Jahr acht Täuflinge vor sich und den Hollener auf den Knien zu sehen. Getauft mit Korn von außen und innen wurden die Neulinge offiziell in den Club der Faslomgänger aufgenommen. Nach dem die gut 80 Faslomgänger die Häuser mit Standhaftigkeit gemeistert hatten, sorgten die Musiker auf dem Saal der Hollener Mühle mit flotter Musik für Stimmung und es wurde mit den dazu gekommenen Frauen des Ortes bis in die Morgenstunden getanzt und gefeiert.


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