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Ulrich Evers

Ein Rahmenplan für die Neugestaltung des Ortszentrums Selsingen

Selsingen. Der Gemeinde liegt eine konkrete Idee vor, wie dem Kern Selsingens wieder mehr Aufenthalts- und Lebensqualität verliehen werden kann.
 
„Es geht darum, ein schöneres Ortsbild zu schaffen.“ Stadtplanerin Ulrike Marggraf präsentierte den Mitgliedern des Bauauschusses erste Überlegungen zur Neugestaltung des Gemeindezentrums. Foto: ue

„Es geht darum, ein schöneres Ortsbild zu schaffen.“ Stadtplanerin Ulrike Marggraf präsentierte den Mitgliedern des Bauauschusses erste Überlegungen zur Neugestaltung des Gemeindezentrums. Foto: ue

Bild: Patrick Viol

Das Zentrum der Gemeinde ist in die Jahre gekommen. Nun wurde dem Bau- und Planungsausschuss von der Cappel + Kranzhoff Stadtentwicklungs-GmbH ein Plan vorgestellt, der den Kern Selsingens wieder beleben soll.
Das Unternehmen wurde vor einem Jahr mit der Rahmenplanung für das Vorgaben beauftragt. Vertreterin Ulrike Marggraf stellte den Ausschussmitgliedern die Vorschläge des Planungsbüros zur „verkehrsplanerischen Vertiefung für Selsingen-Mitte“ vor.
 
Das Zentrum
 
Zunächst gehe es darum, ein schöneres Ortsbild zu schaffen, das attraktive Anziehungspunkte schaffe und sich zudem durch ein sicheres Fuß- und Radwegenetz auszeichne. So soll beispielsweise die zentrale Platzfläche „Am Brink“ neu gestaltet werden. Das, so Ulrike Marggraf, habe eine besonders hohe Priorität. Eine klare Flächenaufteilung mit Sitzbereichen und besondere Gestaltungselemente, wie Pflasterung, Bepflanzungen oder Beleuchtung sollen den Platz im Zentrum der Gemeinde aufwerten. Denkbar sei auch eine Neuregelung des Abbiegeverkehrs sowie eine Verlegung der Bushaltestellen weg aus den jetzigen Haltebuchten auf die Straße, was für eine Entschleunigung des hohen Verkehrsaufkommens sorgen könne, so die Planerin.
 
Am Kriegerdenkmal
 
Gleiches gilt auch für die Gestaltung der Grünfläche am Kriegerdenkmal. Hier seien sowohl eine Verlagerung der Gedenkstätte in den hinteren Platzbereich, als auch eine völlige Beseitigung und Neuaufstellung an einem anderen Ort mögich - eine Maßnahme, die in der Bevölkerung nicht unumstritten sein dürfte. „Da sind eine Menge Gespräche zu führen, um diesen Bereich behutsam umzugestalten. In dieser Hinsicht sind noch keinerlei Entscheidungen getroffen“, betonte Bürgermeister Reinhard Aufdemkamp.
 
„Grünes Band“
 
Durch die Verlagerung des Kriegerdenkmals soll eine Fläche geschaffen werden, die zukünftig für Veranstaltungen aller Art genutzt werden könne. Auch soll nach Vorstellung der Planerin eine Verbindung zum Entwicklungsbereich „Alte Schule“ mit seinen Gemeinbedarfseinrichtungen geschaffen werden, sowie zum Bereich „Alte Straße“ bis hin zur Grünanlage Greven Worth. Denkbar sei auf diesem Wege die Schaffung einer Art von „Grünem Band“, das neue Achsen im Ortskern Selsingens schaffen könne.
 
Eine 30er Zone und Kreisverkehr
 
Ein großes Problem für die Mitte der Gemeinde ist die B 71, die den Ort der Länge nach durchzieht. Wolfgang Haller vom Planungsbüro SHP Ingenieure machte in seinem anschließenden Vortrag deutlich, dass die zu Beginn der Planung vorgenommene Verkehrszählung signifikant höhere Fahrzeugzahlen erbracht hätten, als bisher gedacht. Eine 24 Stunden-Zählung an den Knotenpunkten des Gemeindezentrums im Juni letzten Jahres habe rund 14.000 Fahrzeuge ermittelt, davon rund zehn Prozent Schwerlastverkehr.
Dreh- und Angelpunkt der verkehrstechnischen Umgestaltung soll die Schaffung einer 30 km/h Zone im Zentrum Selsingens sein.
Auch der Einsatz von Kreisverkehren sei nach Worten Hallers überprüft worden, jedoch reichten die erforderlichen Kriterien in Sachen Verkehrsfluss kaum aus, um Kreisverkehre an den Brennpunkten Selsingens zu rechtfertigen. Gedanklich durchgespielt wurden Kreisverkehre am Ortseingang im Bereich B 71/Birkenstockstraße, direkt vor dem Rathaus in der Einmündung Lavenstedter Weg, an der jetzigen Kreuzung B 71/Bahnhofstraße, im Sick oder der Straße Zum Hollen. Generell will man eine Herunterregelung der hohen Außerortsgeschwindigkeiten an den Ortseingängen durch die Installation von entsprechenden Verkehrsinseln schaffen. Über die Frage ob und wo Kreisverkehre entstehen werden, besteht noch hoher Beratungsbedarf, wie die Diskussionsfreudigkeit einiger Ausschussmitglieder während der Sitzung deutlich machte.
„Aber was wir Ihnen hier zeigen ist auch kein abgestimmter Entwurf, eher eine Idee“, beruhigte Wolfgang Holler. Bauamtsleiter Jan Postels machte klar, das mit dem jetzt vorgestellten Rahmenplan noch nichts entschieden sei. Um jedoch in der Planung voranzukommen, war am Sitzungsende eine Abstimmung zur entsprechenden Beschlussvorlage nötig. Diese fiel wie erwartet einstimmig für den vorgestellten Rahmenplan aus.


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