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„Den Menschen Hoffnung geben“

Bremervörde (lst). Interview mit Kirchenkreisjugendwart Christian Meyer

„Die Kirche ist herausgefordert“, sagt Christian Meyer.

„Die Kirche ist herausgefordert“, sagt Christian Meyer.

Bild: Patrick Viol

Christian Meyer ist für die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven zuständig. Er hält die Kirche für essenziell wichtig, um jungen Menschen Perspektiven zu eröffnen.

Steckt die Institution Kirche in der Krise?

„Auf jeden Fall ist die Kirche aus meiner Sicht herausgefordert. Ein nicht unerheblicher Teil der Menschen (auch der Kirchenmitglieder) fühlt sich in den Gestaltungsformen und den Inhalten wohl nicht abgeholt. Gleichzeitig werden negative Schlagzeilen die eher die katholische Kirche betreffen bestimmt auch allgemein mit der Institution Kirche assoziiert. Ich finde es aber auch wichtig zu erwähnen, dass es an ganz vielen Orten sehr viele engagierte Menschen gibt, die an neuen Formen arbeiten und unsere gute Botschaft immer wieder zu den Menschen bringen wollen. Da Kirche so eine riesige Institution ist, mit so vielen Mitbestimmungsstrukturen (was auf jeden Fall total positiv ist), dauert es, bis Veränderungen sich allgemein durchgesetzt haben und beschlossen und sichtbar sind.“

 

Welche Botschaft predigen Sie den Menschen und wie ist Ihr Gottesbegriff in individualistischen und sich schnell wandelnden Zeiten in ihrer Kirche gefasst?

„Aus meiner Sicht geht es um Hoffnung und um ganz positive Botschaften: Du bist geliebt! Du bist angenommen! Du bist gut so wie du bist! Du hast etwas einzubringen in eine Gemeinschaft. Gerade diese Themen sind für heranwachsende Jugendliche wichtig. Und daraus folgen Fragen nach Verantwortung für sich und die Welt um einen herum. Soziale Themen und vieles mehr. Am Ende predigen wir von Jesus - Gott hatte so eine Sehnsucht nach uns Menschen, dass er selbst Mensch geworden ist und durch Jesus können wir eine Beziehung zu Gott haben.“

 

Welche Funktion hat die Kirche heutzutage?

„Am Ende soll sie den Menschen Hoffnung geben. Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs waren die Kirchen voll, weil die Menschen genau diese Hoffnung gesucht haben. Hoffnung geben in der Welt, so kann man es vielleicht sagen.“

 

Was hat Religion und Kirche den Menschen heutzutage zu bieten?

„Zuerst die gute Botschaft. Und dann eine ganze Menge, durch ganz unterschiedliche Formen und Veranstaltungen - eine wirklich so bunte Vielfalt, dass hoffentlich für jeden etwas dabei ist. Und um noch einmal auf die Jugendarbeit zu sprechen zu kommen: Ein echtes Feld um sich auszuprobieren in verschiednen Rollen als Teamer und Leiter, viel Spaß, die Möglichkeit sich und die eigenen Gaben und Fähigkeiten einzubringen. Viele Jugendliche haben über ihr Engagement bei uns eine Idee für ihre (berufliche) Zukunft bekommen.“

 

Vielen Dank für das Gespräch.


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