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Bundespräsident kommt zum Gedenktag nach Sandbostel

Sandbostel (eb). Am Montag, 14. Juni, trifft Steinmeier anlässlich des 80. Jahrestags des Überfalls auf die Sowjetunion Hinterbliebene von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen in der Gedenkstätte Lager Sandbostel.

Mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann ein neuartiger Weltanschauungs- und Vernichtungskrieg. Von den mehr als drei Millionen 1941 in Gefangenschaft geratenen sowjetischen Soldaten starben bis Frühjahr 1942 etwa zwei Drittel. Bis zum Kriegsende sollten es insgesamt zwischen 4,5 bis sechs Millionen Gefangene werden. Die systematische Missachtung des Kriegsvölkerrechts und der Massenmord an den sowjetischen Kriegsgefangenen gelten heute als eines der größten Kriegsverbrechen in der Geschichte.
Man freue sich sehr, dass anlässlich des 80. Jahrestags am Montag, 14. Juni, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender die Gedenkstätte Lager Sandbostel und den ehemaligen Lagerfriedhof (die heutige Kriegsgräberstätte Sandbostel) besuchen werden, sagt Andreas Ehresmann von der Gedenkstätte.
In Sandbostel werden der Bundespräsident und seine Frau Hinterbliebene von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen aus dem Stalag X B treffen. Auf dem ehemaligen Lagerfriedhof wird es einen Gedenkakt mit einer Kranzniederlegung geben. Der Besuch des Bundespräsidenten in der Gedenkstätte Lager Sandbostel ist eine geschlossene Veranstaltung an der ausschließlich geladene Gäste teilnehmen können.
Am Dienstag, 15. Juni, um 18 Uhr wird Dr. Rolf Keller von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in der ehemaligen Lagerküche über sowjetische Kriegsgefangene in Norddeutschland referieren. Der mit vielen zeitgenössischen Fotos und Dokumenten illustrierte Vortrag informiert über die völkerrechtswidrige Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen in deutschem Gewahrsam, die Rolle der „Russenlager“ innerhalb des Systems der Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht, den oft tödlichen Arbeitseinsatz der Gefangenen sowie das Massensterben im Winter 1941/42.
Am Dienstag, 22. Juni, findet ab 17 Uhr auf dem ehemaligen Lagerfriedhof Sandbostel die Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion statt. Das Kriegsgefangenenlager Sandbostel durchliefen insgesamt etwa 70.000 sowjetische Soldaten. Sie waren unter katastrophalen Bedingungen untergebracht. Die Verstorbenen wurden anonym in Massengräbern auf dem Lagerfriedhof verscharrt. Bis heute ist die Zahl der in Sandbostel ermordet oder an Krankheiten und Mangelversorgung gestorben sowjetischen Kriegsgefangenen nicht bekannt.
www.stiftung-lager-sandbostel.de


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