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Brunnen mit Geschichte

Gemeinschaftsaktion und neues Wahrzeichen in Hollen

Dr. Udo Lade (v. li.), Heinz von Kamp und Michael Schwieger freuen sich mit zahlreichen Hollenern über das neue Wahrzeichen in der Ortsmitte.

Dr. Udo Lade (v. li.), Heinz von Kamp und Michael Schwieger freuen sich mit zahlreichen Hollenern über das neue Wahrzeichen in der Ortsmitte.

Hollnseth (uml). In Hollen wurde Ecke Ortsstraße / Kleine Straße, finanziert durch eine Spendenaktion, ein Brunnen errichtet – der nun feierlich eingeweiht und dessen Bedeutung von dem Initiator, Michael Schwieger, vor zahlreichen Gästen erklärt wurde.

Vor über 1000 Jahren ließen sich die ersten Siedler in der Nähe des heutigen Brunnenstandortes nieder, da es dort eine Wasserquelle und einen Teich gab. Zudem war dieser Standort höher gelegen und schützte die Bewohner:innen vor Überschwemmungen. Der Ortsname „Hollen“ kommt von „Hollana“, was so viel wie „Wasser aus dem Loch holen“ bedeuten würde, erklärt der ehemalige Lehrer und Theologe Michael Schwieger, der auch das örtliche Museum leitet. Mit diesem Brunnen soll die Geschichte des Ortes auch für die nächsten Generationen festgehalten und gezeigt werden.

Einen großen Dank richtet Schwieger an die Spender:innen und Helfer:innen und bedankt sich ausdrücklich bei Dr. Udo Lade, der als Fachmann für Erdwissenschaftliche Untersuchungen den Standort mitbestimmt hat.

Für Lade war es eine Herzensangelegenheit, etwas an das Dorf zurückzugeben, das ihn und seine Mutter nach dem Krieg als Flüchtling für ein paar Jahre aufgenommen hat. In seiner Rede erinnert Lade sich an den ehemaligen Notteich, in dem er als Kind fast ertrunken wäre und der dann im Zuge der Flurbereinigung in den 1960er Jahren zugeschüttet wurde.

 

Besondere Bodenbeschaffenheiten

 

Dr. Lade erklärt anschaulich die besonderen Bodenbeschaffenheiten in Hollen, die bei den bis in 6 Meter Tiefe gehenden Bohrungen festgestellt wurden. Viele Tonschichten halten das Wasser in dem Ort hoch und die ehemalige Quelle ist immer noch aktiv, weiß der Wissenschaftler.

Hollnseths Bürgermeisterin Melanie Steffens freut sich über diese zusammenhaltprägende Aktion, denn da im Gemeindehaushalt keine Mittel zur Verfügung standen, wurde das Projekt komplett in Eigenleistung und durch Spenden aus dem Ort finanziert. Ihr Dank gilt auch dem Grundstückseigentümer, Heinz von Kamp, der diese Fläche zur Verfügung gestellt hat. Altbürgermeister von Kamp nutze die Gelegenheit, an die alten Zeiten mit dem Notteich als Löschwasserstelle und Versorgung der Tiere zu erinnern. Im Anschluss an die feierliche Einweihung trafen sich einige Interessierte im Dörphuus zu einem Umtrunk und Horst Gieschen zeigte eine Auswahl seiner schönsten Fotos aus den Jahren 1989 bis 2020.

Weitere Bilder und Informationen sind auf der Webseite www.hollnseth-hollen.com zu finden.


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