

Seit 2003 war der Imbiss unter der Leitung von Yahya Bayrak eine feste Adresse für Döner und Gastfreundschaft in Bremervörde.
Mit viel persönlichem Einsatz und sieben Tagen die Woche hinterm Tresen hatte Yahya Bayrak das Geschäft aufgebaut – unterstützt von seinen drei Söhnen, die früh Verantwortung übernahmen. „Unser Vater hat uns beigebracht, was es heißt, anzupacken“, sagt Sohn Feyzullah Bayrak, der parallel eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolviert. Neben dem Imbiss betreiben die Brüder zudem einen kleinen Autohandel in der Stadt.
2020 veränderte eine schwere Diagnose das Leben der Familie: Nierenversagen zwang Yahya Bayrak zur regelmäßigen Dialyse – doch den Kontakt zu seinen Gästen gab er nie ganz auf. „Wenn ich länger als eine Woche zuhause bin, werde ich verrückt“, sagte der 47-Jährige, der trotz Krankheit bis zuletzt im Laden aushalf.
Nach langer Suche ist nun ein Nachfolger gefunden: Mehmet Serif Ersöz übernimmt das Mezopotamya Kebap Haus gemeinsam mit seinem Bruder und Vater. Er lebt seit sechs Jahren in Deutschland und will den familiären Geist des Imbisses fortführen. Die Bayraks ziehen sich zurück – bleiben aber mit dem Autohandel selbstständig und planen neue Projekte.
„Es fällt mir nicht leicht, loszulassen“, sagt Yahya Bayrak. „Aber es ist Zeit für einen neuen Abschnitt.“ Zum Abschied laden die alten und neuen Betreiber zu einer symbolträchtigen Übergabefeier: Am 15. Juni ab 14 Uhr gibt es Döner für 1 Cent – solange der Vorrat reicht. Bereits ab 13 Uhr sind Feuerwehr, Rettungs- und Einsatzkräfte eingeladen – als Dank für ihren Dienst, ohne Wartezeit.
Das Mezopotamya bleibt – nur der Name am Klingelschild ändert sich.