

Bremervörde. Kunstwerke, ungesehen und doch vertraut. Durch ihre einzigartige Sichtweise zeigte Melanie Siegel den Bremervördern ihre Stadt durch ganz neue Augen und gab ihnen doch ein Gefühl von Heimat durch ihre gemalten Bilder.
Die Bremervörder Arbeitsgruppe lud zur Ausstellung „9. Bremervörder Stadtmaler 2019“ im „Alten Rathaus“ ein. Melanie Siegel, die Künstlerin, lebte dank eines Stipendiums des Bremervörder Kultur- und Heimatkreises e.V. für sechs Wochen in Bremervörde und lernte die Stadt aus einem ganz neuen Blickwinkel kennen.
Die Eröffnung der Ausstellung übernahm Theresa Borgardt, die sehr eng mit Melanie Siegel zusammengearbeitet hatte. Sie begrüßte die Besucher, insbesondere den stellvertretenden Bürgermeister, Uwe Matthias, sowie die Hamburger Kunsthistorikerin Anne Krüger.
Borgardt bedankte sich herzlich bei den Sponsoren, Stiftungen und Bremervörder Geschäftsleuten, die diese Ausstellung unterstützt hatten. Sie bedankte sich außerdem bei Siegel für die Zusammenarbeit und dafür, dass die Künstlerin den Stadtbewohnern den „Spiegel vorhielt“.
Danach übernahm Uwe Matthias das Wort. Er gestand Siegel, dass sie eine echte Herausforderung gemeistert und Bremervörde durch ihre Bilder gut eingefangen habe. Schmunzelnd verkündete er, man könne ihre Kunstwerke bei den nächsten Sanierungsarbeiten zurate ziehen und er bezog sich dabei vor allem auf den roten Klinker, den Siegel in mehreren ihrer Werke zeigte.
Kurzzeitig nahm Manfred Bordiehn, erster Vorsitzender des Kultur- und Heimatkreises, das Wort an sich. Er bedankte sich bei der Arbeitsgruppe „Stadtmaler“, die unter dem Dach des Kreises sehr gute Arbeit geleistet hatte.
Die Kunsthistorikerin Anne Krüger gab den Besuchern der Ausstellung ein paar Interpretationsansätze zu Siegels Ausstellung, die auch den Titel „Anderswo“ trug.
Krüger erklärte, dass Siegels Bilder zu einem visuellen Spaziergang durch Bremervörde einluden. „Melanie inszeniert durch ihre Werke die Poesie der Kleinstadt und zeigt eine Schönheit, die sonst im Alltag verloren geht“, so Krüger. Ihre Bilder zeigen etwas Bekanntes, aber es sei doch „Anderswo“. Dies zeige sich vor allem dadurch, dass Siegel nicht fotorealistisch male, sondern gestalterische Umformungen vornehme. Ihre Werke wirken dadurch fast wie die Inszenierung auf einer Theaterbühne.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ihrer Werke sei auch, dass keine Menschen zu sehen seien. Dies gäbe ihren Kunstwerken Zeitlosigkeit, sodass sie für jeden, der sie anschaut, wieder etwas Vertrautes haben können.
Zum Schluss meldete sich noch Melanie Siegel selbst zu Wort. Sie bedankte sich beim Kultur- und Heimatkreis, bei der Arbeitsgruppe „Stadtmaler“, bei Krüger und bei allen Besuchern der Ausstellung. Sie betonte vor allem, wie einzigartig die Freude und Aufmerksamkeit der Bremervörder sei und wie viele schöne Erinnerungen sie mit nach Hause nehmen würde.
Die musikalische Begleitung des Abends übernahm der Gitarrenspieler Christian Suter.
Wer sich Siegels Werke noch einmal anschauen möchte, kann dies in der Bremervörder Artothek.