100 Jahre Feuerwehr Oerel
Oerel (eb/lst). Bereits im März feierten die Feuerwehrleute mit einem Kommers- und einem Kameradschaftsabend ein Jahrhundert Feuerwehrgeschichte in Oerel. Es folgen nun am 16. Juni ab 18 Uhr der Abend der Alten Wettbewerbe sowie am 17. Juni ab 12 Uhr die Samtgemeindewettbewerbe mit Kaffee und Kuchen sowie Spiel und Spaß für die Kleinen.
Inzwischen besteht die Feuerwehr Oerel aus 263 Mitgliedern, 64 von ihnen gehören zur Einsatzabteilung, 34 zur Alters- und Ehrenabteilung. Zudem engagieren sich 10 Mädchen und Jungen in der Kinderfeuerwehr sowie 20 in der Jugendfeuerwehr. Der Spielmannszug besteht aus 36 Mitgliedern. 93 Männer und Frauen sind zudem fördernde Mitglieder.
Danke an alle Feuerwehrleute
„Wir Feuerwehrleute halten uns zum steten Einsatz für die Gemeinschaft bereit und setzen sogar unser Leben und unsere Gesundheit aufs Spiel, um anderen zu helfen“, betont Ortsbrandmeister Christian Spieth, der das Amt am 1. Juni 2021 von Mario Jagels übernahm. Er bedankt sich ausdrücklich bei allen Feuerwehrmitgliedern für deren unermüdliches Engagement. „Das ist nicht selbstverständlich und verdient deshalb unseren höchsten Respekt. Dieser vorbildliche Dienst in der Gemeinschaft möge für viele Ansporn und Mahnung sein“, so Spieth.
Immer weniger Brandeinsätze
Und waren es bis Mitte der sechziger Jahre noch fast ausschließlich Brandeinsätze, so nahmen technische Hilfeleistungen bei Pkw-Unfällen auf der B71/74 und Maßnahmen zur Beseitigung und Verhinderung von Umweltschäden einen immer breiteren Raum ein. Es halte auch nach und nach der Digitalfunk Einzug und die Zeiten der analogen Verständigung gehe dem Ende zu, so Spieth.
Gegründet wurde die erste Pflichtfeuerwehr in Oerel im Dezember 1901. Am 22. März 1923 trafen sich dann 78 Männer zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Oerel. Zum Hauptmann der Wehr wurde Johann Monsees gewählt, zu dessen Stellvertreter Friedrich Pape. Zu einer ihrer ersten großen Einsätze wurde die Feuerwehr Oerel am 14. Juli 1924 gerufen: durch Blitzeinschlag brannte das Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Peter Müller.
Feuerwehr im Wandel
Die Ausrüstung der Feuerwehr bestand zu diesem Zeitpunkt aus zwei Handdruckspritzen Baujahr 1888 Tidow 200 Liter und 1919 Tidow 250 Liter sowie einer TS 6. Die Handdruckspritzen waren zu dieser Zeit auf verschiedenen Höfen im Dorf untergebracht.
Heute gehören zum Fuhrpark der Ortsfeuerwehr ein Schlauchwagen 2000, ein Tanklöschfahrzeug, ein Löschfahrzeug, ein Einsatzleitwagen und ein Krad.
Die Alarmierung erfolgte zunächst durch ein Feuerhorn, in den 1960er und 1970er Jahren noch durch Sirenen. Aus dem Alarmierungsplan von 1972 geht hervor, dass fünf Sirenen zur Alarmierung vorhanden waren. Es werden aber auch fünf Kameraden genannt, die für die Alarmierung durch Signalhörner zuständig waren. Daneben gab es auch bei auswärtigen Einsätzen, z.B. für das Tanklöschfahrzeug, die telefonische Alarmierung, die mitunter nicht unproblematisch und zeitaufwendig war. Ab 1980 wurde die Feuerwehr mit fünf Motorola-Funkmeldeempfängern, auch „Pieper“ genannt, ausgerüstet.
1977 waren von 78 aktiven Kameraden 47 tagsüber vor Ort erreichbar. Durch das Wegfallen vieler landwirtschaftlicher Betriebe sowie kleiner Handwerksbetriebe haben sich die dörflichen Strukturen geändert. „Viele Feuerwehrleute sind inzwischen auswärts beschäftigt, sodass wir insbesondere am Tage auf unsere im Ort tätigen Landwirte angewiesen sind“, sagt der Ortsbrandmeister.
Die Feuerwehr ist stetig gewachsen
Die Jugendfeuerwehr wurde im April 1993 gegründet. Es traten 17 Jungen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren aus Oerel, Barchel, und Glinde ein. Im März 2014 wurde dann die Kinderfeuerwehr der Geestequelle gegründet, die in Oerel ihren Dienst verrichtet und von Ines Otten geleitet wird.
Die heutige Feuerwache wurde Anfang 2000 mit viel Eigenleistung der Feuerwehrleute errichtet. Das erste Gerätehaus entstand um 1866 und wurde 1970 erstmals durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt. Bereits 1979 war die Fahrzeughalle wieder zu klein geworden und ein Anbau war notwendig.
„Über die Jahre hat sich viel verändert, aber uns gibt es immer noch und das ist gut so“, sagt der Ortsbrandmeister. Zusammen mit seinen Kameradinnen und Kameraden freut er sich auf ein schönes Wettkampfwochenende mit vielen interessierten Gästen.